Donald Trump und der saudische Kronprinz Muhammad Bin Salman im Juni 2019 in Osaka beim G-20-Gipfel Bild: Reuters
Der Tonfall gegenüber den Verbündeten im Nahen Osten dürfte unter Joe Biden ein anderer sein. Aber wie viel Energie wird er in die Konfliktregion überhaupt investieren?
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Keine Blankoschecks mehr für Trumps ‚Lieblingsdiktator‘“, hatte Joe Biden im Sommer über Twitter angekündigt. Gemeint war der ägyptische Machthaber Abd al Fattah al Sisi. Er ist nicht der einzige autoritäre Herrscher in der arabischen Welt, der es künftig etwas schwerer haben dürfte. Donald Trump hatte sich nicht für Menschenrechtsfragen interessiert – Biden hat zumindest angekündigt, dass dieses Thema auch mit Blick auf „die engsten Sicherheitspartner“ der Vereinigten Staaten einen hohen Stellenwert haben werde. Mindestens der Ton Washingtons dürfte sich stark ändern.
Der seinerzeit von Biden gescholtene Sisi war unter den ersten arabischen Staatsoberhäuptern, die Biden am Wochenende gratulierten. Und es war keine Überraschung, dass der Ägypter die „strategisch bilateralen Beziehungen“ zwischen beiden Ländern hervorhob. Anders die saudische Führung: Sie hielt sich mit Glückwünschen erst einmal zurück. Auch am Sonntagnachmittag, etwa 20 Stunden nach Bidens Siegesmeldung, war noch kein Statement aus Riad ergangen. 20 Stunden, in denen das saudische Königshaus aber Zeit fand, den Präsidenten Tansanias zur Wiederwahl zu beglückwünschen, ebenso wie dem König Kambodschas zum Unabhängigkeitstag zu gratulieren – der an diesem Montag ist.
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