Bernie, die rote Gefahr?
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Trotziger Sozialist: Bernie Sanders auf einer Kundgebung Bild: EPA
Was viele Demokraten über den Spitzenreiter Bernie Sanders sagen, geht über die übliche Kritik in einem Vorwahlkampf hinaus. Ist er ein Kommunist? Will er das Gesundheitswesen in Planwirtschaft ersticken? Ja, ist er überhaupt ein Demokrat?
Spitzenreiter zu sein, kann sich einsam anfühlen: Immer härter greifen die anderen demokratischen Präsidentschaftsaspiranten Bernie Sanders an. In der jüngsten Fernsehdebatte warnte etwa Pete Buttigieg vor der „Gefahr“, die drohe, wenn man den Senator aus Vermont zum Präsidentschaftskandidaten mache. Auch in linksliberalen Medien hat die Kritik an Sanders bisweilen eine andere Qualität als der Umgang mit den anderen Bewerbern. Schnell wird klar: Es geht um grundsätzliche Vorbehalte und tiefe Tabus. Wir beschreiben die häufigsten Vorwürfe und erklären ihre Hintergründe.
„Sanders zerstört das Gesundheitswesen”
Sanders will mit „Medicare for All“ eine gesetzliche Krankenversicherung einführen und die privaten Krankenkassen abschaffen. Finanzieren will der Senator das mit höheren Vermögensteuern und einer Steuer auf Aktiengewinne. Seine Gegner sagen, dass dies kein realistisches Finanzierungsmodell sei und die Menschen ihre privaten oder teils von Arbeitgebern finanzierten Versicherungen behalten wollten. Gewerkschaften führen ins Feld, dass sie die Krankenversicherungen teils unter Lohnverzicht erstritten hätten. Einige Umfragen zeigen aber hohe Zustimmung in der Bevölkerung für „Medicare for All“. Das bestehende Programm Medicare – die staatliche Krankenversicherung für Rentner – genießt einen guten Ruf.
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