
Iran : Europäer am Zug
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Amerikas Präsident Trump und der saudi-arabische Kronprinz Muhammad Bin Salman bei einem Treffen im Weißen Haus im März 2018 Bild: Reuters
Wer Trump und Konsorten davon abhalten will, sich gegen Teheran in ein militärisches Abenteuer zu stürzen, muss bereit sein, den diplomatischen Druck spürbar zu erhöhen.
Wenn es jemanden gibt, dessen Staatskunst in der westlichen Welt stärker in Zweifel steht als die des Präsidenten Donald Trump, dann ist es der saudische Kronprinz Muhammad Bin Salman. Beide haben Iran der jüngsten Angriffe auf Tankschiffe bezichtigt.
Nachdem die Amerikaner aber trotz Feststellung einer „Bedrohung des Weltfriedens“ Zurückhaltung an den Tag legen und Trump noch nicht einmal seinen Sicherheitsberater John Bolton mit dem Säbel rasseln lässt, zeigt der Kronprinz Ungeduld. Er sieht seine (und Trumps) Forderung bestätigt, dass „die internationale Gemeinschaft entschlossen gegen das expansionistische“ Iran vorgehen müsse.
Vor allem die Europäer müssen nun damit rechnen, noch stärker bedrängt zu werden, ihre Iran-Politik zu ändern. In ihrem Bemühen, das von Trump torpedierte Atomabkommen zu retten, sind sie zu einer Art De-facto-Verbündeten Irans geworden. Doch wer Trump und Konsorten davon abhalten will, sich nach Teherans nächstem „Nadelstich“ doch in militärische Abenteuer zu stürzen, muss bereit sein, den diplomatischen Druck spürbar zu erhöhen.

Verantwortlicher Redakteur für politische Nachrichten und Politik Online.
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