Nach Massaker in Parkland : Ein Zettel muss Trump ans Mitgefühl erinnern
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Donald Trump scheint für das Gespräch mit Überlebenden des Parkland-Massakers den Notizzettel zu benötigen. Bild: Reuters
Für das Gespräch mit Überlebenden der Schießerei an einer Schule in Florida hat sich Donald Trump einen Notizzettel geschrieben. Zwei Punkte auf der Liste fallen besonders auf.
„I hear you“ – Diesen Ausdruck hat sich der amerikanische Präsident Donald Trump am Mittwoch für das Treffen mit Überlebenden des Parkland-Massakers notiert. Er bedeutet im Deutschen so viel wie: Ich höre dir zu, ich verstehe dich, ich respektiere dich. Im englischen Sprachgebrauch wird der Satz ähnlich einer Floskel der Zustimmung und Empathie verwendet.
Trump gewährte zufällig Fotografen einen Blick auf seinen Notizzettel mit insgesamt fünf Punkten für das Gespräch. Der letzte Punkt zeigt: Der Präsident scheint sich daran erinnern zu müssen, mit den traumatisierten Schülern, Lehrern und Eltern Mitgefühl zu haben.
„Was können wir tun, damit ihr euch sicher fühlt“
Amerikanische Medien kritisieren nun diese Notizen. Die „Washington Post“ schreibt, dass „Empathie die Qualität ist, die Trumps Reaktionen eindeutig fehlt.“ Auch der erste Punkt der Liste („Was ist das Wichtigste, was ich über eure Erfahrung wissen muss?“) ist eine Erinnerung daran, Interesse an dem Leid der Betroffenen zu zeigen. Die anderen lesbaren Punkte sind: „Was können wir tun, damit ihr euch sicher fühlt“ und „Ressourcen? Ideen?“.
Bei der Schießerei in einer Schule in Parkland, Florida, wurden vergangene Woche 17 Menschen getötet . Im Anschluss diskutieren Amerikaner abermals strengere Waffengesetze. Bei dem Treffen im Weißen Haus schlug Trump vor, Lehrer zu bewaffnen.
Bereits nach dem Attentat in Las Vegas vom Oktober 2017 hatte sich Trump emotionlos gezeigt und zunächst nur per Twitter reagiert. Eine Diskussion über die Verschärfung der Waffengesetze hatte er zu diesem Zeitpunkt als verfrüht angesehen. Auch als einen Monat später ein Mann in Texas in einer Kirche um sich geschossen hatte, verneinte Trump, dass es in den Vereinigten Staaten ein Problem mit Schusswaffen gäbe.
Der amerikanische Präsident steht derzeit auch in der Kritik, weil seine Schwiegereltern aus Slowenien dauerhaft im Land bleiben dürfen. Das Paar profitiert von Regelungen für den Familiennachzug, die Trump eigentlich drastisch verschärfen will.