Empörung über Äußerung : Trump-Minister bezeichnet frühere Sklaven als „Einwanderer“
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Wohnungsbauminister Ben Carson irritiert mit Äußerungen über Sklaven in Amerika Bild: AFP
Die früheren Sklaven in Amerika seien „Einwanderer“ gewesen, die von Erfolg und Glück für ihre Familien in den Vereinigten Staaten geträumt hätten: Mit dieser Äußerung hat Wohnungsbauminister Carson für Empörung gesorgt.
Der amerikanische Wohnungsbauminister Ben Carson hat mit Äußerungen über die Sklavenzeit in den Vereinigten Staaten für Empörung gesorgt. In einer Ansprache an Mitarbeiter seines Ministeriums in Washington bezeichnete der afroamerikanische ehemalige Neurochirurg Sklaven am Montag als „Einwanderer“, die von Erfolg und Glück für ihre Familien in den Vereinigten Staaten geträumt hätten. „Das ist Amerika: ein Land der Träume und Chancen“, sagte Carson, der selbst in ärmlichen Verhältnissen in Detroit aufwuchs.
„Da waren andere Einwanderer, die im Bauch von Sklavenschiffen hierhin kamen, sogar länger arbeiteten, sogar härter für weniger.“ Aber auch diese Menschen hätten „einen Traum“ gehabt, dass ihre Nachkommen nach „Wohlstand und Glück in diesem Land“ streben, sagte Carson.
Die Äußerungen lösten umgehend Entrüstung aus. „Einwanderer???“, kommentiere die NAACP, die größte schwarze amerikanische Bürgerrechtsorganisation, Carsons Rede beim Kurzbotschaftendienst Twitter.
Das Anne Frank Center for Mutual Respect, eine Partnerorganisation des Anne Frank Hauses in Amsterdam, bezeichnete die Äußerungen als „tragisch, schockierend und inakzeptabel“. Der Präsident des amerikanischen Zentrums, Steven Goldstein, sprach von einer Beleidigung. Carsons Ministerium konterte in einer Erklärung: „Niemand glaubt ernsthaft, dass er freiwillige Einwanderung mit unfreiwilliger Zwangsarbeit gleichsetzt.“ Solche Auslegungen der Ministerworte seien die „zynischste Interpretation“ des Gesagten.