Donald Trump : „Ich bin ein Nationalist“
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Der amerikanische Präsident spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung in Houston in Texas. Bild: AFP
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Texas kritisiert Trump Globalisten als „Personen, die sich nicht so sehr um das eigene Land kümmern“. Er selbst verstrickt sich in einen Widerspruch.
Laut Duden ist unter Nationalismus ein übersteigertes Bewusstsein zu verstehen, bei dem die eigene Nation glorifiziert wird. Nationalismus geht oft mit dem Bestreben einher, dass die ganze Welt nach den eigenen Vorstellungen geformt werden soll. Vor allem aufgrund des Nationalsozialismus als Form des Nationalismus wird der Begriff meist abwertend gebraucht.
Am Montagabend bezeichnete der amerikanische Präsident Donald Trump sich selbst als Nationalist. Bei einer Wahlkampfveranstaltung der Republikaner in Texas appellierte er, Senator Ted Cruz wieder zu wählen und der Partei dabei zu helfen, die Kontrolle über den Kongress zu behalten.
Bei der Veranstaltung kritisierte Trump die Demokraten als „korrupte, machthungrige Globalisten“. „Sie wissen, was ein Globalist ist, oder?“, fragte Trump seine Zuhörer. „Ein Globalist ist eine Person, die möchte, dass der Globus gut abschneidet, ehrlich gesagt kümmert er sich nicht so sehr um unser Land. Und wissen Sie was? Das können wir nicht haben. Sie wissen, sie haben ein Wort – es wurde irgendwie altmodisch – es heißt Nationalist. Und ich sage, wirklich, wir sollten dieses Wort nicht benutzen. Weißt du was ich bin? Ich bin ein Nationalist, OK – ich bin ein Nationalist“, sagte der Präsident. „Verwenden Sie dieses Wort.“
In einem Interview im April 2017 sagte er dem „Wall Street Journal“: „Hey, ich bin ein Nationalist und ein Globalist. Ich bin beides.“ Zu dieser Zeit wurden einige Mitglieder seiner Regierung von Kritikern als Globalisten betrachtet, darunter der ehemalige Direktor des National Economic Council Gary Cohn.
Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken auf Trumps Äußerungen ließen nicht lange auf sich warten. Nutzer verglichen Trump mit den Autokraten Hitler, Mussolini, Franco und Gaddafi und riefen dazu auf, bei der anstehenden Kongresswahl wählen zu gehen.
Einige verwiesen auch auf Albert Einstein, der Nationalismus als „Kinderkrankheit“ bezeichnete.