Die Heilung Amerikas kann beginnen
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In Washington versammeln sich Anhänger Joe Bidens und Kamala Harris’, nachdem der Sieg des Demokraten bekanntgegeben worden ist. Bild: AP
Überall im Land wird Bidens Sieg gefeiert. Der Demokrat verspricht Einheit und Versöhnung. Trump hingegen will seine Niederlage weiter nicht akzeptieren – er ist schon dabei, sein Anwaltsteam zu verstärken.
Als die kleinen Drohnen gegen Ende der Lichtshow die Zahl „46“ in den abendlichen Himmel über Wilmington schreiben, sind Fakten geschaffen. Joe Biden steht gemeinsam mit Kamala Harris unten auf der Bühne. Er deutet auf die Zahl, die nun für immer mit ihm verbunden sein wird. Einst hatte er der 41. Präsident der Vereinigten Staaten werden wollen. 1988 war das, vor einer gefühlten Ewigkeit. Und auch um die Nummer 44 hatte er sich beworben, 30 Jahre später. Im dritten Anlauf hat er es geschafft: Er ist „President-elect“, der gewählte Präsident.
Es ist schon erstaunlich, was sich aus einem einfachen Parkplatz machen lässt. Das riesige Gelände am Kongresszentrum seiner Heimatstadt in Delaware dient dem Demokraten seit dem Sommer als eine Art Hauptquartier. Die Pandemie hatte auch ihn gezwungen, die meiste Zeit in seinem Haus zu bleiben. Von seinem Keller aus hatte er den Wahlkampf geführt. Wollte er sich an die Öffentlichkeit wenden, ließ er sich zu dem Areal am Christina-Fluss herüberfahren. Vor die Bühne hatte man ein paar Autos gestellt, an einen Kran wurde eine riesige amerikanische Flagge gehängt. Das musste als Staffage reichen. So wurde krisenbedingt das Format der „Drive-in-Rally“ erfunden, eine Art pandemiekonforme Kundgebung, bei der durch lautes Hupen des überschaubaren Publikums zumindest für ein bisschen Stimmung gesorgt wurde.
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