Der späte Triumph des Bernie Sanders
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Politik nach seinem Geschmack: Bernie Sanders begrüßt Präsident Joe Biden vor dessen Kongressrede Ende April. Bild: Polaris/laif
Für Ronald Reagan war der Sozialstaat das Problem, für Joe Biden ist er die Lösung. Damit läutet er in den USA eine neue Ära ein. Der erklärte Sozialist Bernie Sanders sieht sich dadurch bestätigt.
Bernie Sanders konnte sich ein süffisantes Lächeln nicht verkneifen. Kürzlich war er zu Gast bei „Meet the Press“, dem ältesten politischen Talk-Format im amerikanischen Fernsehen. Als der NBC-Moderator den Senator aus Vermont als jenen Mann vorstellte, der zwar zweimal die Vorwahlen der Demokraten verloren, aber womöglich die „Schlacht der Ideen“ gewonnen habe, grinste der nun bald 80 Jahre alte selbst erklärte Sozialist zufrieden.
Sanders dementierte nicht, dass die Politik von Präsident Joe Biden nach seinem Geschmack ist. Mit demonstrativer Bescheidenheit bemerkte er: Es gehe nicht um ihn. Millionen Amerikaner seien aufgestanden und hätten gesagt: Da es schon länger keine Verteilungsgerechtigkeit mehr gebe, sei es vielleicht an der Zeit, dass der Staat sich mal wieder um die Belange der Arbeiter und der Mittelschicht kümmere – und nicht um die oberen ein Prozent und die politischen Großspender. Die Pandemie habe diese Ungleichheit noch vergrößert. Der Präsident habe nun gesagt, dass er sich der Probleme annehmen wolle.
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