Wenn Biden Präsident wäre ...
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Gute Beziehungen? Biden mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Peking im Dezember 2013 Bild: Reuters
Als Präsident von Amerika müsste sich Joe Biden vor allem mit der Pandemie und der Wirtschaftskrise befassen. Doch auch auf der internationalen Bühne würde sich einiges verändern.
Vor vier Jahren waren die Dossiers darüber, wie sich eine Präsidentin Hillary Clinton außenpolitisch von Barack Obama unterscheiden würde, längst geschrieben. In den Außenministerien in Europas Hauptstädten, aber auch in Denkfabriken und Redaktionen rechnete man etwa damit, dass das ohnehin frostige amerikanisch-russische Verhältnis eine neue Eiszeit erleben würde. Donald Trump hatten die wenigsten auf der Rechnung.
Das Trauma von 2016 wirkt nach: Vier Jahre später wird der Umfragevorsprung Joe Bidens mit der gebotenen Vorsicht betrachtet. Die Demoskopen sahen seinerzeit bekanntlich auch Clinton vorn. Dennoch muss sich die transatlantische Gemeinde mit der Frage befassen, inwieweit eine mögliche Biden-Präsidentschaft den Schaden einer Außenpolitik, die Trump zuletzt als „Führung durch Stärke“ bezeichnete, beheben kann. Versuche westlicher Diplomaten, mit Bidens Leuten in Kontakt zu treten, gestalten sich als schwierig. Als Konsequenz aus der Russland-Affäre fürchten Demokraten, die offiziell zum Wahlkampfteam und zum Beraterstab des Kandidaten zählen, eine Verhetzung durch die Republikaner. Und da diese bekanntlich kaum noch zwischen Verbündeten und Nichtverbündeten unterscheiden, trifft dies auch westliche Diplomaten. So verschwimmen in der Trump-Ära die Grenzen zwischen normaler Kontaktpflege und Auskundschaften.
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