Amerika wählt : Was sind die Swing States?
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Die Wahl entscheidet sich in den neun Staaten, in denen der Wahlausgang noch offen ist. Bild: F.A.Z.
In den meisten amerikanischen Bundesstaaten sind sich die Parteien bereits vor der letzten Stimmenabgabe sicher, wie das Ergebnis ausfallen wird. Nicht so in diesen Wackelkandidaten.
In gut 40 der insgesamt 50 amerikanischen Bundesstaaten gilt die Entscheidung schon im Vorfeld als sicher. Amtsinhaber Barack Obama kann demnach etwa 240 Stimmen (inklusive Pennsylvania) fest einplanen, während sein Herausforderer Mitt Romney etwa 205 Stimmen sicher haben dürfte. Der Rest muss in den so genannten Swing States geholt werden, wo die Mehrheiten unklar sind. 2008 hatte Obama in den aufgeführten Wechselstaaten gewonnen, dieses Mal wird es für ihn schwieriger. Ein aktueller Überblick über die Stimmung in den Swing States:
Schließung der Wahllokale um 0100 Uhr MEZ:
Virginia (13 Wahlmännerstimmen) - spielte 2008 eine entscheidende Rolle für den Sieg Obamas, denn seit Lyndon B. Johnson 1964 hatte dort kein Demokrat mehr gewonnen. Der Ostküstenstaat wählte Obama mit 53 Prozent zu 46 Prozent. Das entsprach dem Gesamtergebnis in den USA. Die jüngsten Umfragen gingen nirgends so knapp aus wie in Virginia.
Schließung der Wahllokale 0130 Uhr MEZ:
North Carolina (15) - bescherte Obama einen der knappsten Siege. In diesem Jahr dürfte der Ostküstenstaat am ehesten wieder an die Republikaner gehen. In Umfragen lag Romney vorn. Entscheidend dürfte sein, ob Obama den großen afroamerikanischen Bevölkerungsanteil zur Abstimmung bewegen kann.
Ohio (18) - könnte der Schicksalsstaat für Romney werden. Noch nie ist ein Republikaner Präsident geworden, der nicht Ohio gewonnen hat. Bei den Demokraten gelang dieses Kunststück zuletzt John F. Kennedy 1960. Holt Obama wieder Ohio, hat er es fast geschafft. Beide Bewerber haben in den vergangenen Wochen extrem viel Zeit in Ohio verbracht. Die jüngsten Umfragen machen Obama zum Favoriten.
Schließung der Wahllokale 0200 Uhr MEZ:
Florida (29) - ist ein absolutes Muss für Romney. Jüngste Umfragen sehen ihn in dem mit Abstand bevölkerungsreichsten Swing State leicht vorn. Bei der Erinnerung an die Wahl 2000 in Florida zucken die Amerikaner zusammen. Damals brauchte man Wochen, um den extrem knappen Sieg des Republikaners George W. Bush über Al Gore amtlich zu machen. 2008 siegte Obama in Florida. Absolut eng in Umfragen.
New Hampshire (4) - könnte Zünglein an der Waage sein. Romney hat ein Sommerhaus im Neuengland-Staat und war Gouverneur im benachbarten Massachusetts. Obama gewann den Staat 2008 mit großem Abstand vor John McCain. Kopf-an-Kopf-Rennen in jüngsten Umfragen.
Schließung der Wahllokale 0300 Uhr MEZ:
Wisconsin (10) - könnte wie immer seit 1988 an die Demokraten gehen. Obama siegte 2008 mit klarem Vorsprung und hat auch in jüngsten Umfragen die Nase leicht vorn. Allerdings stammt Romneys Kandidat für die Vize-Präsidentschaft, Paul Ryan, aus Wisconsin.
Colorado (9) - ist eigentlich Republikaner-Land, bescherte Obama 2008 aber einen klaren Sieg. Romney könnte von den republikanisch gesinnten evangelikalen Christen profitieren, ebenso wie von einer ausgeprägten Anti-Regierungs-Haltung im Rocky-Mountains-Staat. Ebenfalls superknappe Umfragewerte.
Schließung der Wahllokale 0400 Uhr MEZ:
Iowa (6) - nahm Obama dessen matten Auftritt im ersten TV-Duell übel. Der Vorsprung schmolz dahin, doch Romney blieb auch in jüngsten Umfragen hinter dem Präsidenten zurück.
Nevada (6) - gilt als Problemstaat mit der höchsten Arbeitslosenquote in den Vereinigten Staaten. Die vielen Zwangsversteigerungen von Privathäusern könnten Romney enttäuschte Wähler zutreiben. Der große Anteil an Latino-Wählern sicherte Obama 2008 einen knappen Sieg und beschert ihm auch in jüngsten Umfragen einen leichten Vorsprung.