Abschaffung von „Obamacare“ : Trump kündigt Krankenversicherung „für alle“ an
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Da war er für viele noch der Außenseiter: Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt am Tag vor der Wahl am 7. November im Lackawanna College in Scranton, Pennsylvania Bild: AFP
An die Stelle der Gesundheitsreform „Obamacare“ will Donald Trump ein Ersatzsystem stellen, das allen Amerikanern offen stehen soll. Die Versorgung werde „großartig“ sein, so Trump.
Das Nachfolgemodell für die von den amerikanischen Republikanern abgelehnte Gesundheitsreform „Obamacare“ wird nach den Worten des künftigen amerikanischen Präsidenten Donald Trump allen amerikanischen Bürgern offenstehen. „Wir werden eine Versicherung für alle haben“, sagte Trump in einem Interview mit der Zeitung „Washington Post“. In einigen Kreisen habe die Haltung vorgeherrscht, dass diejenigen, die nicht zahlen könnten, auch keine bekommen sollten. „Das wird es mit uns nicht geben“, kündigte Trump an.
Trump hatte immer wieder die unter seinem Amtsvorgänger Barack Obama beschlossene Gesundheitsreform „Obamacare“ kritisiert und deren Abschaffung und Änderung angekündigt. Haushaltstechnisch haben die Republikaner die Abschaffung bereits auf den Weg gebracht. Doch endgültig abgeschafft werden soll die Reform erst, wenn es ein Ersatzsystem für die Versicherten gibt.
Gesundheitsreform : Was bleibt von „Obamacare“?
Trump kündigt „großartige Gesundheitsversorgung“ an
Nach Trumps Worten liegt nun ein Vorschlag vor. Ohne näher darauf einzugehen, versprach er lediglich „niedrigere Zahlen, deutlich niedrigere Selbstbeteiligungen“. Der Vorschlag sei bereits sehr weit ausformuliert. Betroffene könnten „eine großartige Gesundheitsversorgung erwarten“. Im Vergleich zu „Obamacare“ werde sie „sehr vereinfacht“ sein, sagte Trump der „Washington Post“. „Viel günstiger und viel besser.“
Unter dem „Obamacare“-Projekt Affordable Care Act (ACA) wurde es Versicherungen verboten, Menschen mit Vorerkrankungen von einer Krankenversicherung auszuschließen. Junge Leute erhielten die Möglichkeit, bis zum Alter von 26 Jahren bei den Eltern mitversichert zu sein. Die rund 20 Millionen Amerikaner, die über „Obamacare“ krankenversichert sind, sollen möglichst auch künftig abgedeckt sein. Allerdings leidet das System am starken Anstieg von Versicherungsbeiträgen.