Vatikan : Papst zeigt Tebartz-van Elst die kalte Schulter
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Papst Franziskus am Dienstag in Rom Bild: AFP
Papst Franziskus hat offenbar wenig Interesse, den früheren Bischof von Limburg mit einer neuen Aufgabe im Vatikan zu betrauen. Vielmehr wird das Kirchenoberhaupt mit den Worten zitiert: „Ich denke gar nicht daran.“
Franz-Peter Tebartz-van Elst, der frühere Bischof von Limburg, wartet vergeblich auf eine Ernennung durch Papst Franziskus. Vielmehr wird der Papst mit den Worten zitiert: „Ich denke gar nicht daran.“ Er wolle lieber überhaupt nicht über so etwas reden.
Tebartz-van Elst war im Januar auf eigene Initiative beim Chef des Rates für die Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, vorstellig geworden. Daraufhin hatte sich Fisichella Ende des Monats beim Papst für den Deutschen eingesetzt - aber offensichtlich vergeblich. Ohne eine Ernennung durch den Papst kann Fisichella den Pastoraltheologen weder in den Rat aufnehmen noch zu seinem Sekretär erklären. Er könnte den Pastoraltheologen lediglich am Papst vorbei mit besonderen Aufgaben betrauen.
Derzeit ist aber auch die Zukunft des Rates ungewiss; sie soll in der kommenden Woche neuerlich von den neun Kardinälen debattiert werden, die Franziskus bei der Kurienreform zur Seite stehen. Bisher heißt es, der erst 2010 gegründete Rat gehe entweder in der etwa 400 Jahre alten Kongregation für die Evangelisierung der Völker auf (unter dem vom Papst offenbar geschätzten Fernando Kardinal Filoni) - oder es werde aus der Fisichella-Institution und dem Laien- und Familienrat eine neue Kongregation gebildet.
Der 1959 geborene Tebartz-van Elst sucht seit Oktober 2013 nach einer neuen Aufgabe. Damals hatte der Papst sein Angebot auf Amtsverzicht angenommen, nachdem die Deutsche Bischofskonferenz ihm erhebliche Mitverantwortung für die enorm hohen Kosten der Bischofsresidenz in Limburg, Verfahrensfehler und Lügen vorgeworfen hatte.