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Ukraineflüchtlinge : Ein Leben in der Warteschleife

Der aus der Ukraine geflohene Russe Denis Uvarov am 24.Oktober 2022 in Unna. Bild: Stefan Finger

Denis Uvarov ist Russe. Bis zum Kriegsausbruch lebte er in Kiew, dann floh er nach Deutschland. Anders als für ukrainische Flüchtlinge ist ein Aufenthaltstitel für ihn hier schwer zu kriegen.

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          Immer wenn Denis Uvarov in der Erstaufnahmeeinrichtung Unna-Massen endlich ein bisschen Schlaf gefunden hat, graut schon der nächste Morgen. Unterschiedslos reiht sich für den jungen Russen Tag an Tag. Nichts geht voran.

          Reiner Burger
          Politischer Korrespondent in Nordrhein-Westfalen.

          „Es ist schwierig für uns, in diesen Lagern un­endlich zu leben. Wir sind sehr demora­lisiert und deprimiert, wir fühlen uns verlassen und betrogen“, sagt Uvarov, als er sich auf einer der Bänke vor der Erstaufnahmeeinrichtung niedergelassen hat.

          „Wir“ – damit meint der 35 Jahre alte Russe sich selbst und Menschen wie den 29 Jahre alten Haroon Osama aus Pakistan, den er in Unna-Massen kenngelernt hat. Unter den mittlerweile mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine, die seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine in Deutschland Schutz ge­sucht haben, sind schätzungsweise rund 40.000 sogenannte Drittstaatenangehörige wie Uvarov und Osama.

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