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Ukraine-Liveblog : Ukrainisches Militär: Armee hat bei Bachmut Boden gutgemacht
Rauch steigt aus Gebäuden in Bachmut in der Region Donezk auf. Bild: dpa
Ukrainische Grenzbehörden: Schwarzes Meer wird zu „Müllhalde“ +++ London: Ukraine verzeichnet Fortschritte an der Front +++ Scholz will zu Putin weiterhin Kontakt halten +++ alle Entwicklungen im Liveblog
- Aktualisiert am
1 Min.
Permalink: https://www.faz.net/-gpf-b0fks
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Nicolas Kurzawa
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj laufen ukrainische Gegenangriffe entlang der Front. In welchem Stadium sie und ebenfalls laufende Verteidigungsaktionen seien, werde er aber nicht erläutern, sagte Selenskyj am Samstag nach einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau vor Journalisten.
Auf die Frage nach einem Kommentar zu Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin vom Freitag, wonach die lang erwartete Gegenoffensive der Ukraine begonnen habe, zuckte Selenskyj laut der ukrainischen staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinfrom mit den Schultern und zog die Augenbrauen hoch. „Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass Russland immer das Gefühl hat, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt“, sagte der ukrainische Präsident demnach. Er ließ also offen, ob es sich um den Beginn der seit Monaten erwarteten ukrainischen Gegenoffensive handelt.
Selenskyj fügte hinzu, er sei täglich im Gespräch mit seinen Generälen und die seien „in guter Stimmung“. „Das können Sie Putin so mitteilen.“ Vertrauen könne man weder Putin noch Telegram-Kanälen, sondern nur dem ukrainischen Militär.
Nach Einschätzung von Fachleuten wie etwa dem Oberst Markus Reisner läuft die Gegenoffensive seit knapp einer Woche – zunächst in Form einer Vorbereitungsphase und mehreren kleineren Sondierungsangriffen. Laut Reisner sei seit fünf Tagen eine Entscheidungsphase zu beobachten.
Auf die Frage nach einem Kommentar zu Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin vom Freitag, wonach die lang erwartete Gegenoffensive der Ukraine begonnen habe, zuckte Selenskyj laut der ukrainischen staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinfrom mit den Schultern und zog die Augenbrauen hoch. „Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass Russland immer das Gefühl hat, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt“, sagte der ukrainische Präsident demnach. Er ließ also offen, ob es sich um den Beginn der seit Monaten erwarteten ukrainischen Gegenoffensive handelt.
Selenskyj fügte hinzu, er sei täglich im Gespräch mit seinen Generälen und die seien „in guter Stimmung“. „Das können Sie Putin so mitteilen.“ Vertrauen könne man weder Putin noch Telegram-Kanälen, sondern nur dem ukrainischen Militär.
Nach Einschätzung von Fachleuten wie etwa dem Oberst Markus Reisner läuft die Gegenoffensive seit knapp einer Woche – zunächst in Form einer Vorbereitungsphase und mehreren kleineren Sondierungsangriffen. Laut Reisner sei seit fünf Tagen eine Entscheidungsphase zu beobachten.
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Nicolas Kurzawa
Vor dem Beginn des internationalen Luftwaffen-Manövers „Air Defender 2023“ haben Hunderte Menschen vor dem Fliegerhorst Wunstorf in der Region Hannover gegen die Militärübung demonstriert. Friedensinitiativen hatten zu der Demonstration am Samstag unter dem Motto „Frieden üben – statt Krieg“ aufgerufen. Die Demonstranten sprachen sich für diplomatische Lösungen und einen Waffenstillstand im Krieg in der Ukraine aus. Zu sehen waren etwa Banner mit der Aufschrift „Nieder mit den Waffen! Nein zum Krieg! Abrüstung jetzt!“ Nach Angaben eines Polizeisprechers versammelten sich insgesamt rund 300 Menschen friedlich.
Am Manöver „Air Defender 2023“ nehmen vom 12. bis 23. Juni unter deutscher Führung 25 Nationen und 10.000 Soldaten mit 250 Flugzeugen teil. Darunter sind 70 Maschinen aus Deutschland. Es ist die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der NATO. Trainiert werden soll, wie ein fiktiver Angriff eines östlichen Angreifers von den NATO-Verbündeten zurückgeschlagen wird. Ein offizielles NATO-Manöver ist die Übung aber nicht, da sich auch die Nicht-NATO-Staaten Japan und Schweden beteiligen. Der Luftwaffenstützpunkt in Wunstorf dient bei der Übung als Standort für die Logistik.
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Nicolas Kurzawa
Mit den Worten „Willkommen in der Ukraine“ twitterte der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk am Samstag ein Foto, das zeigt, wie er Trudeau am Bahnhof in Empfang nimmt.
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Robert Putzbach
Die ukrainische Armee ist bei Bachmut nach Angaben des Militärs an einigen Stellen bis zu 1,4 Kilometer vorgerückt. „Wir versuchen den Feind anzugreifen, wir machen Gegenangriffe“, sagt der Sprecher des Kommandos Ost. Die russischen Truppen starteten ebenfalls Gegenangriffe, hätten aber keinen Erfolg.
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Robert Putzbach
Der Stausee des Dnipro im Süden der Ukraine hat nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms laut Behördenangaben inzwischen mehr als ein Drittel des im Frühjahr angesammelten Hochwassers verloren. „Stand 12.00 Uhr am 10. Juni ist das Niveau des Kachowka-Stausees im Raum Nikopol auf 10,2 Meter gesunken“, teilte der ukrainische Wasserkraftversorger Ukrhidroenerho am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Wasserkraftanlagen arbeiten nach Angaben des Betreibers mit halber Kraft.
Zugleich teilte Ukrhidroenergo mit, dass am Oberlauf des Dnipro nun stärker Wasser angestaut werde, um im Sommer Strom generieren zu können. Der Dnipro ist als drittgrößter Fluss Europas in der Ukraine an sechs Stellen für die Stromproduktion aufgestaut.
In der Nacht zum Dienstag ist der Kachowka-Staudamm zerstört worden. Im südukrainischen Gebiet Cherson stehen große Landstriche unter Wasser – sowohl auf der von Kiew kontrollierten rechten Flussseite als auch am russisch besetzten linksseitigen Dnipro-Ufer. Die Ukraine und der Westen werfen Russland die Zerstörung des Damms vor. Moskau bestreitet dies und gibt Kiew die Schuld für die Katastrophe.
Zugleich teilte Ukrhidroenergo mit, dass am Oberlauf des Dnipro nun stärker Wasser angestaut werde, um im Sommer Strom generieren zu können. Der Dnipro ist als drittgrößter Fluss Europas in der Ukraine an sechs Stellen für die Stromproduktion aufgestaut.
In der Nacht zum Dienstag ist der Kachowka-Staudamm zerstört worden. Im südukrainischen Gebiet Cherson stehen große Landstriche unter Wasser – sowohl auf der von Kiew kontrollierten rechten Flussseite als auch am russisch besetzten linksseitigen Dnipro-Ufer. Die Ukraine und der Westen werfen Russland die Zerstörung des Damms vor. Moskau bestreitet dies und gibt Kiew die Schuld für die Katastrophe.
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Martin Franke
Laut den ukrainischen Grenzbehörden verwandle sich das Schwarze Meer im Gebiet Odessa zu einer „Müllhalde“ und einem „Tierfriedhof“. Teile von Häusern, Möbelstücke, Minen und Munition würden durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms flussabwärts treiben. Odessa liegt nicht unmittelbar an der Mündung des Dnipros; der Müll dürfte bis an das Ufer gespielt werden.
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Anna-Lena Ripperger
Im Interview mit meinem Kollegen Robert Putzbach sagt Militärfachmann Markus Reisner, er gehe davon aus, dass Kiews Gegenoffensive begonnen habe:
„Derzeit versucht man an drei Hauptangriffsachsen vorzurücken. Die befinden sich im Raum Bachmut, beim Frontvorsprung nordwestlich von Mariupol und nördlich der Stadt Tokmak im Gebiet Saporischschja. “
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Martin Franke
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau ist zu einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Er besuchte am Samstag zusammen mit seiner Stellvertreterin Chrystia Freeland und Kanadas Botschafterin Larisa Galazada die Gedenkmauer vor dem St. Michaels-Kloster, wo Trudeau einen Kranz niederlegte. Später ist ein Treffen mit Präsident Selenskyj geplant.
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Martin Franke
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will weiter mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Kontakt halten. Er habe auch nach Beginn des Krieges mit ihm gesprochen. „Ich habe vor, das demnächst wieder zu tun“, sagte er am Samstag auf dem 38. Evangelischen Kirchentag in Nürnberg. Voraussetzung für einen „fairen Frieden“ sei, dass Russland seine Truppen zurückzieht, sagte Scholz weiter. „Das ist das, was verstanden werden muss.“ Vereinzelt kamen im Kirchentags-Publikum „Verhandeln“-Rufe auf. Scholz antwortete darauf „Verhandeln ist okay. Die Frage ist: Wer verhandelt mit wem und worüber.“
Scholz hatte zuvor die Grundsätze seiner Politik seit Beginn des russischen Angriffskrieg auf die Ukraine abermals skizziert: Es müsse verhindert werden, dass der Krieg eskaliert. „Es war und ist richtig, dass wir bei allem, was wir tun, abgestimmt handeln. Dass wir jeden Schritt überlegen und dass wir keine Alleingänge machen. Diesem Prinzip haben wir uns von Anfang an verpflichtet gefühlt.“ Grenzen in Europa dürften nicht gewaltsam verschoben werden.
Mehr Hintergründe lesen Sie hier:
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Martin Franke
Nach Angaben des Sprechers der Ortsverteidigungskräfte der Ukraine, Serhij Cherevaty, haben die Streitkräfte der Ukraine Erfolge „in Richtung Bachmut“ erzielt. „Tagsüber gelang es unseren Soldaten, in verschiedenen Bereichen bis zu 1400 Meter vorzudringen“, sagte Cherevaty gegenüber der ukrainischen Nachrichtenagentur RBC. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
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Martin Franke
Laut den russischen Besatzer in der Ukraine ist der Wasserstand nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms um drei weitere Meter gesunken – auf die Marke von sieben Metern. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti unter Berufung auf den von Moskau entsandten Gouverneur Wolodymyr Saldo. Ihm zufolge wurden am Samstagmorgen mehr als 6000 Menschen aus den überfluteten Gebieten in Sicherheit gebracht. Den russischen Quellen zufolge werde der Dnipro voraussichtlich am 16. Juni unterhalb des Wasserkraftwerks „seinen gewohnten Lauf nehmen“.
Das am 09.06.2023 von Airbus Defence and Space zur Verfügung gestellte Foto, vom Pléiades-Neo 3-Satelliten aufgenommen, zeigt den Kachowka-Damm im Süden der Ukraine vor der Zerstörung. Foto: dpa
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Martin Franke
Russland hat in der Nacht die zentralukrainische Region Poltawa mit Raketen und Angriffsdrohnen attackiert. Dabei sei es zu „einigen Schäden an Infrastruktur und Ausrüstung“ auf dem Militärflugplatz Myrhorod gekommen, teilte Regionalgouverneur Dmytro Lunin auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Bei dem Angriff seien auch acht private Wohnhäuser und mehrere Fahrzeuge beschädigt worden. Berichte über Verletzten lagen nicht vor.
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Martin Franke
Laut dem britischen Verteidigungsministerium gab es in den vergangenen zwei Tagen in mehreren Sektoren der Ost- und Südukraine „bedeutende ukrainische Operationen“. Das geht aus dem aktuellen Geheimdienstbericht hervor. Demnach hätten die ukrainischen Streitkräfte „wahrscheinlich gute Fortschritte gemacht und sind in die erste russische Verteidigungslinie eingedrungen. In anderen Gebieten sind die ukrainischen Kräfte langsamer vorangekommen.“
Laut London war die russische Abwehr uneinheitlich: „Einige Einheiten führen wahrscheinlich glaubwürdige Manöver zur Verteidigung durch, während sich andere in einiger Unordnung zurückgezogen haben, wobei sich die Berichte über russische Opfer beim Rückzug durch ihre eigenen Minenfelder häufen.“
Die russische Luftwaffe sei dem Bericht zufolge „ungewöhnlich aktiv über der Südukraine“, wo der Luftraum für Russland offener sei als in anderen Teilen des Landes. Für London sei jedoch nicht ersichtlich, ob die taktischen Luftangriffe wirksam waren.
Laut London war die russische Abwehr uneinheitlich: „Einige Einheiten führen wahrscheinlich glaubwürdige Manöver zur Verteidigung durch, während sich andere in einiger Unordnung zurückgezogen haben, wobei sich die Berichte über russische Opfer beim Rückzug durch ihre eigenen Minenfelder häufen.“
Die russische Luftwaffe sei dem Bericht zufolge „ungewöhnlich aktiv über der Südukraine“, wo der Luftraum für Russland offener sei als in anderen Teilen des Landes. Für London sei jedoch nicht ersichtlich, ob die taktischen Luftangriffe wirksam waren.
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Mathias Peer
Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich nach der Zerstörung des Kachowka-Damms laut dem UN-Nothilfekoordinators Martin Griffiths weiter zu. 700.000 Menschen seien auf Trinkwasser angewiesen, sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP. Er warnte, dass die Verwüstungen durch die Überschwemmungen zu geringeren Getreideexporten und damit höheren Lebensmittelpreisen auf der ganzen Welt führen würden.
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Mathias Peer
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa sind am Morgen drei Menschen getötet und 27 weitere verletzt worden, darunter drei Kinder. Das teilte das Südkommando der Ukraine mit. Laut einem Bericht von „Kyiv Independent“ setzten die russischen Streitkräfte Drohnen des Typs Schahed-131/136 aus iranischer Produktion ein. Die Trümmer des Angriffs hätten ein Wohnhochhaus getroffen und einen Brand ausgelöst, der inzwischen gelöscht worden sei. Insgesamt schoss die Luftabwehr in der Region laut Militärangaben acht russische Drohnen iranischer Bauart und zwei Raketen ab.
Die ukrainische Luftwaffe teilte später mit, dass Russland 35 Drohnen und acht Raketen auf Ziele in der Ukraine gelenkt habe.
Die ukrainische Luftwaffe teilte später mit, dass Russland 35 Drohnen und acht Raketen auf Ziele in der Ukraine gelenkt habe.
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Quelle: FAZ.NET
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