Ukraine-Liveblog : Kiew gibt Einblick in Verluste der Streitkräfte
- Aktualisiert am
Ukrainische Soldaten feuern auf russische Stellungen. Bild: AFP
Putin gibt erstmals mögliche „negative“ Folgen von Sanktionen zu +++ London: Ukraine drängt „Wagner“-Gruppe von Nachschubstrecke bei Bachmut zurück +++ Selenskyj lädt Xi zu Ukraine-Besuch ein +++ alle Entwicklungen im Liveblog
1 Min.
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Mathias Peer
Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar hat erstmals konkretere Einblicke in die Verluste der Streitkräfte gegeben. Demnach sind die Zahlen der Toten auf russischer Seite deutlich höher als auf der ukrainischen. „Es gibt Tage im Osten, an denen das Verhältnis der Verluste (Todesopfer) bei 1 zu 10 liegt“, teilte sie auf Telegram mit. „Das ist natürlich nicht jeden Tag der Fall, und das durchschnittliche Verhältnis ist niedriger, aber immerhin.“
Das ukrainische Militär hat bisher keine Angaben zu den eigenen Verlusten seit Kriegsbeginn vor über einem Jahr gemacht. Dagegen wird eine tägliche Statistik mit den angeblichen Verlusten des russischen Militärs veröffentlicht. Demnach haben die russischen Streitkräfte bisher über 172.000 Tote zu beklagen. Das russische Militär macht seinerseits auch keine Angaben zu den eigenen Verlusten. „Leider sind Verluste eine unvermeidliche Folge des Krieges“, schrieb Maljar. „Es gibt keinen Krieg ohne Verluste.“
Das ukrainische Militär hat bisher keine Angaben zu den eigenen Verlusten seit Kriegsbeginn vor über einem Jahr gemacht. Dagegen wird eine tägliche Statistik mit den angeblichen Verlusten des russischen Militärs veröffentlicht. Demnach haben die russischen Streitkräfte bisher über 172.000 Tote zu beklagen. Das russische Militär macht seinerseits auch keine Angaben zu den eigenen Verlusten. „Leider sind Verluste eine unvermeidliche Folge des Krieges“, schrieb Maljar. „Es gibt keinen Krieg ohne Verluste.“
Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar. Foto: dpa
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Martin Franke
In Russland besteht die Vermutung, dass ein Journalist der US-Zeitung „Wall Street Journal“ (WSJ) festgenommen wurde, weil er über die Einstellung der russischen Bevölkerung zur Söldner-Gruppe „Wagner“ berichten wollte. Das schrieb der Journalist Dmitry Kolezev unter Berufung auf zwei Quellen, die die Festnahme des Korrespondenten bestätigten, auf Twitter. Evan Gerschkovich vom WSJ habe sich seit Mittwoch nicht mehr gemeldet; im Zentrum von Jekaterinburg hätten die Sicherheitskräfte einen Mann festgenommen, sagte Kolezev.
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Martin Franke
Der Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums analysiert russische Medienberichte über eine groß angelegte Rekrutierungskampagne für das Militär. Laut dem Bericht aus London wolle Moskau 400.000 zusätzliche Soldaten rekrutieren. „Russland stellt die Kampagne als eine Kampagne für freiwilliges, professionelles Personal und nicht als eine neue, obligatorische Mobilisierung dar.“
Tatsächlich bestünde jedoch die Möglichkeit, dass aus dieser Freiwilligkeit ein Zwang werden könne, und dass regionale Behörden versuchen könnten, die ihnen zugewiesenen Rekrutierungsziele zu erreichen, „indem sie die Männer zwingen, sich zu melden“.
London schätzt, dass die Marke von 400.000 neuen Soldaten auf freiwilliger Basis „höchst unwahrscheinlich“ zu erreichen sei. Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge benötige Russland darüber hinaus aber auch mehr Munition und militärische Ausrüstung, als es aktuell zur Verfügung hat.
Tatsächlich bestünde jedoch die Möglichkeit, dass aus dieser Freiwilligkeit ein Zwang werden könne, und dass regionale Behörden versuchen könnten, die ihnen zugewiesenen Rekrutierungsziele zu erreichen, „indem sie die Männer zwingen, sich zu melden“.
London schätzt, dass die Marke von 400.000 neuen Soldaten auf freiwilliger Basis „höchst unwahrscheinlich“ zu erreichen sei. Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge benötige Russland darüber hinaus aber auch mehr Munition und militärische Ausrüstung, als es aktuell zur Verfügung hat.
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Martin Franke
Nach den wiederholten russischen Angriffen mit sogenannten Kamikaze-Drohnen auf ukrainische Städte will das ukrainische Militär mit gleicher Münze zurückzahlen. Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Olexij Danilow, kündigte Gegenschläge mit eigenen Drohnen an, die nach seinen Worten in einem „Ukrainischen Schwarm Mathias Rust“ – in Erinnerung an den deutschen Kreml-Flieger – zusammengefasst seien. Dazu gebe es bereits „mehrere tausend Drohnen mit einer Reichweite von bis zu 3000 Kilometern“, behauptete Danilow bereits am Mittwoch auf Twitter.
Der Deutsche Privatpilot Mathias Rust war am 28. Mai 1987 mit einer einmotorigen Cessna auf der Moskwa-Brücke vor dem Kreml gelandet. Zuvor war er in Finnland gestartet und hatte die gesamte sowjetische Flugabwehr unterflogen. Rust wollte mit seiner Aktion für den Weltfrieden demonstrieren. Auf seinen Flug folgte eine Säuberungswelle in der Führungsebene des sowjetischen Militärs.
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Mathias Peer
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj nutzt den Demokratie-Gipfel der USA, um für mehr Unterstützung zu werben. Russland stellt sich nach Angaben aus dem Kreml auf einen langen Krieg mit dem Westen um die Ukraine ein. Spanien will der Ukraine zehn Leopard-Panzer des älteren Typs 2A4 liefern. Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar gibt erstmals konkretere Einblicke in die Verluste der Streitkräfte.
Die Lage in der Ukraine im Überblick:
Die Lage in der Ukraine im Überblick:
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Mathias Peer
Ukrainische Flüchtlinge in Berlin sind in den vergangenen zwölf Monaten immer wieder Opfer von Diebstählen, Angriffen und anderen kriminellen Taten geworden. Die Polizei registrierte vom Kriegsbeginn Ende Februar 2022 bis zum diesjährigen Februar 3250 Straftaten, bei denen je mindestens ein Mensch aus der Ukraine geschädigt wurde. Das geht aus einer Antwort von Senat und Polizei auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Vasili Franco hervor, die der dpa vorliegt. Ob unter den Straftaten auch viele politisch motivierte Verbrechen mit einem Bezug zum Krieg Russlands gegen die Ukraine waren, konnte die Polizei nicht sagen.
Auffällig war die hohe Zahl der Taten vor allem in den Bezirken Mitte (640) und Charlottenburg-Wilmersdorf (484). In den anderen Bezirken waren es deutlich weniger. Gehäuft kamen vor allem Diebstähle vor (1294), dann Körperverletzungen (704), Betrug (301), Bedrohung (234) und Beleidigung (117). Zu rund 1200 der insgesamt 3250 erfassten Straftaten stellte die Polizei einen Verdächtigen oder mutmaßlichen Täter fest. Dabei ging es oft um Körperverletzungen (575), Bedrohungen (187) und Beleidigungen (86).
Der Grünen-Innenpolitiker Franco betonte, ukrainische Flüchtlinge würden immer wieder von verbalen und physischen Übergriffen wegen ihrer Nationalität oder Sprache berichten. Die vorliegenden Zahlen bestätigten daher auch entsprechende Warnungen ukrainischer Organisationen.
Auffällig war die hohe Zahl der Taten vor allem in den Bezirken Mitte (640) und Charlottenburg-Wilmersdorf (484). In den anderen Bezirken waren es deutlich weniger. Gehäuft kamen vor allem Diebstähle vor (1294), dann Körperverletzungen (704), Betrug (301), Bedrohung (234) und Beleidigung (117). Zu rund 1200 der insgesamt 3250 erfassten Straftaten stellte die Polizei einen Verdächtigen oder mutmaßlichen Täter fest. Dabei ging es oft um Körperverletzungen (575), Bedrohungen (187) und Beleidigungen (86).
Der Grünen-Innenpolitiker Franco betonte, ukrainische Flüchtlinge würden immer wieder von verbalen und physischen Übergriffen wegen ihrer Nationalität oder Sprache berichten. Die vorliegenden Zahlen bestätigten daher auch entsprechende Warnungen ukrainischer Organisationen.
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Nicolas Kurzawa
Der britische König Charles hat bei seinem Staatsbesuch in Deutschland die Unterstützung beider Länder für die Ukraine bekräftigt. London und Berlin stünden „gemeinsam an der Seite der Ukraine bei der Verteidigung von Freiheit und Souveränität angesichts einer ungerechtfertigten Aggression", sagte Charles am Mittwochabend bei einem von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Ehren des britischen Monarchen ausgerichteten Staatsbankett.
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Nicolas Kurzawa
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach seiner Teilnahme am virtuellen Weltgipfel für Demokratie hervorgehoben, dass die Demokratie unbedingt und schnellstmöglich einen Sieg brauche. „Und wir alle zusammen – Ukrainer, alle Europäer, unsere amerikanischen Verbündeten, unsere Freunde auf allen Kontinenten – in Afrika, Asien, Lateinamerika, Australien – werden alles tun, um diesen Sieg näher zu bringen“, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache. „Den Sieg der Ukraine, den Sieg der Freiheit, den Sieg für die regelbasierte internationale Ordnung.“
Die USA richten den virtuellen Gipfel gemeinsam mit Costa Rica, den Niederlanden, Südkorea und Sambia aus. US-Präsident Joe Biden hatte bereits im Dezember 2021 zu einem virtuellen Treffen dieser Art geladen.
Selenskyj unterstrich Bidens führende Rolle in der Konsolidierung der demokratischen Welt. „Und diese Einigkeit reicht, wie wir sehen, aus, um für die Freiheit zu kämpfen“, sagte er. „Aber um den Kampf gegen die Tyrannei zu gewinnen, brauchen wir mehr Einigkeit.“
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Nicolas Kurzawa
Spanien will der Ukraine zehn Leopard-Panzer des älteren Typs 2A4 liefern, schließt aber die Entsendung von Kampfflugzeugen aus. Die Lieferung der ersten sechs Panzer werde in zwei Wochen erfolgen, erklärte Verteidigungsministerin Margarita Robles am Mittwoch bei einer Parlamentsdebatte über die spanische Militärhilfe für die Ukraine. Vier weitere Panzer werde man zu einem späteren Zeitpunkt schicken, denn sie müssten noch instandgesetzt werden.
In den vergangenen Wochen sind in Spanien 55 Ukrainer als Besatzungsmitglieder und Techniker an Leopard-Kampfpanzern ausgebildet worden. Insgesamt verfügt das Land über 347 Leopard-Panzer. Davon gehören 108 zur älteren Variante 2A4 und 239 zum neueren Typ 2A6, der in Spanien 2E heißt. Von diesen neueren, kampfstärkeren Panzern will Spanien aber bisher keine an die Ukraine abgeben. Sie würden für die eigene Landesverteidigung gebraucht.
Die ukrainischen Streitkräfte haben zur Abwehr des russischen Angriffs bereits gut 30 Leopard-2-Panzer aus Deutschland, Kanada und Polen bekommen. Neben den Leoparden erhielt die Ukraine auch andere Panzer-Modelle, einige Verbündete stellten Kampfflugzeuge in Aussicht.
Spaniens Verteidigungsministerin Margarita Robles. Foto: AFP
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Nicolas Kurzawa
Die Luftstreitkräfte der Ukraine benötigen nach den Worten ihres Sprechers Juri Ihnat „dringend“ moderne Kampfflugzeuge. „Uns helfen weder die polnischen noch tschechischen Migs, ebenso wie Mirages oder Tornados“, sagte Ihnat am Mittwoch im ukrainischen Fernsehen. Die von den Nachbarn erhaltenen Migs seien zwar eine willkommene und notwendige Verstärkung, doch benötige die Ukraine vielmehr Mehrzweckkampfflugzeuge.
Die von der Ukraine benötigten Flugzeuge sollten „am Himmel, über dem Boden und über dem Meer“ einsetzbar sein. „Das wären die (US-amerikanische) F-16 oder andere Maschinen dieser Klasse aus der vierten Generation“, sagte Ihnat. Da die Ausbildung von Piloten und Bodenpersonal an diesen Maschinen „kein einfacher Prozess“ sei, wäre eine Entscheidung „möglichst gestern“ nötig.
Die Führung der Ukraine hat in den vergangenen Monaten wiederholt um Lieferung moderner Kampfjets gebeten, ist damit aber selbst beim stärksten Verbündeten USA nicht durchgedrungen. Jüngste Medienberichte über die angebliche Ausbildung ukrainischer Piloten an Mirage-Jets in Frankreich wurden zuletzt auch in Kiew dementiert.
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Nicolas Kurzawa
Die ukrainische Militärführung hat am Mittwoch einen russischen Teilerfolg in den Kämpfen um die Stadt Bachmut im Osten des Landes eingestanden. „Im Sektor Bachmut setzte der Feind seine Angriffe auf die Stadt fort, teilweise mit Erfolg“, teilte der Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht mit. Details zu den russischen Geländegewinnen wurden jedoch nicht genannt.
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Nicolas Kurzawa
US-Präsident Joe Biden hat dazu aufgerufen, das Engagement für die Demokratie fortwährend zu erneuern und Hass und Extremismus „keinen sicheren Hafen“ zu geben. „Es ist nicht einfach. (...) Das war noch nie einfach. Demokratie ist harte Arbeit“, sagte Biden am Mittwoch anlässlich eines virtuellen Demokratiegipfels in Washington. „Wir müssen unser Engagement ständig erneuern, unsere Institutionen kontinuierlich stärken, die Korruption ausrotten, wo wir sie finden, versuchen, einen Konsens herzustellen, und politische Gewalt ablehnen“, sagte Biden. Er lobte die „beispiellose Einigkeit“ und Solidarität für die Ukraine von Demokratien angesichts des russischen Angriffskriegs.
An zu vielen Orten der Welt herrsche die Meinung, dass die besten Tage der Demokratie hinter uns lägen, sagte er weiter. „Aber in diesem Jahr können wir sagen, dass es eine andere Geschichte zu erzählen gibt.“ Es gebe echte Anzeichen dafür, dass „wir dabei sind, das Blatt zu wenden“. Biden sagte abermals Hunderte Millionen US-Dollar für die Stärkung der Demokratie weltweit zu. Das Geld soll zum Beispiel in Programme zur Pressefreiheit oder zur Korruptionsbekämpfung gesteckt werden.
Der US-Präsident hatte bereits im Dezember 2021 zu einem ersten virtuellen Treffen eingeladen. Damals warnten die USA und andere Staaten eindringlich vor einem globalen Vormarsch von Autokratien. Die US-Regierung hatte zu dem zweiten Treffen abermals mehr als 100 Staats- und Regierungschef aus der ganzen Welt geladen.
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Nicolas Kurzawa
Nach den wiederholten russischen Angriffen mit sogenannten Kamikaze-Drohnen auf ukrainische Städte will das ukrainische Militär mit gleicher Münze zurückzahlen. Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Olexij Danilow, kündigte am Mittwoch Gegenschläge mit eigenen Drohnen an, die nach seinen Worten in einem „Ukrainischen Schwarm Mathias Rust“ – in Erinnerung an den deutschen Kreml-Flieger – zusammengefasst seien. Dazu gebe es bereits „mehrere Tausend Drohnen mit einer Reichweite von bis zu 3000 Kilometern“, behauptete Danilow auf Twitter.
Der Deutsche Privatpilot Mathias Rust war am 28. Mai 1987 mit einer einmotorigen Cessna auf der Moskwa-Brücke vor dem Kreml gelandet. Zuvor war er in Finnland gestartet und hatte die gesamte sowjetische Flugabwehr unterflogen. Rust wollte mit seiner Aktion für den Weltfrieden demonstrieren. Auf seinen Flug folgte eine Säuberungswelle in der Führungsebene des sowjetischen Militärs.
Nach Angaben der ukrainischen Agentur Unian ist das Militär in den vergangenen Monaten mit einer unbekannten Menge von Drohnen aufgerüstet worden. Zuletzt hatte es mehrfach Berichte über ukrainische Drohnenangriffe oder -einsätze über russisch besetzten Gebieten, aber auch über Russland selbst gegeben.
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Nicolas Kurzawa
Ukrainische Athleten prüfen im Fall Russland eine Klage gegen die Entscheidung des IOC. „Wir werden uns diese Möglichkeit anschauen", sagte Wladislaw Heraskewitsch (24) in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Noch sei es aber zu früh, eine Entscheidung zu kommunizieren, meinte der Skeletoni, der seit Kriegsbeginn so etwas wie der inoffizielle Athletensprecher der Ukraine geworden ist. Grundsätzlich „arbeiten wir daran, die Welt besser zu machen", sagte Heraskewitsch.
Laut Sportrechtsexperte Mark Orth hätte eine Klage gegen die durch das IOC eingeleitete Rückkehr russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten in den Weltsport gute Chancen auf Erfolg. „Die Entscheidung ist anfechtbar", sagte Orth. Unter anderem auch deshalb, weil die aufgestellten Bedingungen von unabhängigen Stellen „kaum zu überprüfen" sind, sagte er: „Das ist nicht praktikabel." So könne nur Russland oder Belarus die Frage beantworten, ob ein Athlet beim Militär oder bei nationalen Sicherheitsbehörden unter Vertrag stehe.
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Nicolas Kurzawa
Die ukrainische Regierung hat den Pachtvertrag mit den nach ihren Angaben prorussischen Mönchen im berühmten Kiewer Höhlenkloster gekündigt. Es solle aber keine Zwangsräumung des Klosters geben, sagte am Mittwoch der Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Oleksij Danilow.
Der Vertrag, der den Mönchen die kostenlose Nutzung eines Teils des Klosters Lawra Petschersk erlaubte, sei zum 29. März gekündigt worden, sagte Danilow. Alles Weitere werde „im Einklang mit dem Gesetz ablaufen". Der Räumungsprozess könne Wochen dauern. Die Vertreter der „Moskauer Kirche" würden dennoch irgendwann gehen müssen, betonte er.
Menschen beten am 29. März 2023 in der Anlage des Kiewer Höhlenklosters. . dpa
Das zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende Kloster in der ukrainischen Hauptstadt war bis vor Kurzem Sitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche. Diese hing lange Zeit vom Moskauer Patriarchat ab, bis sie sich im Mai vergangenen Jahres aufgrund des russischen Angriffskriegs offiziell lossagte. Die ukrainischen Behörden werfen ihr allerdings vor, weiterhin prorussisch zu sein. Seit Dezember unterstehen das berühmte Kloster und seine Kathedrale der unabhängigen orthodoxen Kirche.
Die Mönche kündigten ihrerseits an, so lange wie möglich bleiben zu wollen. „Ich möchte Ihnen versichern: Das Gesetz ist auf unserer Seite", sagte Metropolit Pawlo bei einer von Hunderten Gläubigen besuchten Morgenmesse. „Nach dem Gesetz, nach der Verfassung können sie uns nicht vertreiben." Der Fall liege nun in der Hand der Gerichte. „Sie haben nicht das Recht, Geistliche zu vertreiben ... bis eine gerichtliche Entscheidung ergangen ist."
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Quelle: FAZ.NET
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