
Ukrainischer Widerstand : Die Ruinen von Mariupol sind eine Mahnung
- -Aktualisiert am
Eine vom russischen Verteidigungsministerium verbreitete Aufnahme soll gefangene ukrainische Soldaten in Mariupol zeigen. Bild: EPA
Das Schicksal der Stadt am Asowschen Meer zeigt die Skrupellosigkeit Putins. Es mahnt zur Unterstützung für den Widerstand der Ukrainer.
Das Ende des Widerstands der ukrainischen Truppen in Mariupol ist nicht das Ende des Dramas dieser Stadt, die seit den ersten Tagen des Kriegs gegen die Ukraine für beide Seiten zu einem Symbol geworden ist. Das russische Regime wird diesen Sieg propagandistisch ausschlachten und ihm eine größere Bedeutung geben, als er für das Gesamtbild tatsächlich hat. Äußerungen russischer Politiker lassen befürchten, dass es zu Schauprozessen gegen Soldaten aus dem „Asow“-Bataillon kommen wird, das wegen seiner tatsächlich rechtsextremen Anfänge eine herausgehobene Rolle in den Lügen des Kremls über eine angeblich „nazistische“ Ukraine spielt.
Ob die Versuche Kiews Erfolg haben werden, die in russischer Hand befindlichen Männer über einen Gefangenenaustausch freizubekommen, ist leider zweifelhaft.
Ein Zeichen für nachlassenden Widerstandswillen der Ukrainer ist die Aufgabe des schon seit Wochen aussichtslosen Kampfs um die Stadt aber nicht. Ihr Schicksal führt ihnen vielmehr vor Augen, warum sie kämpfen. In dem gnadenlosen Beschuss von Wohnvierteln manifestiert sich die Skrupellosigkeit der Kriegsverbrecher um Wladimir Putin. Deshalb sollte Mariupol auch eine Mahnung für die Debatte in Deutschland sein: Die Ruinen der Stadt, in denen vermutlich Tausende friedliche Menschen umgekommen sind, zeigen, warum Unterstützung für den Kampf der Ukrainer eine moralische Pflicht ist.