
Es geht um das Fundament Europas
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Ukrainische Soldaten nehmen an einer Demonstration in Odessa am 20. Februar 2022 teil. Sie erinnerten an den Tag vor acht Jahren, als mehr als hundert Menschen während der Maidan-Revolution in der Ukraine getötet wurden. Bild: dpa
Ob Putin seinen Hunger nach Land und Macht weiter stillen kann, wird auch von der Reaktion des Westens abhängen. Scholz schlägt die richtige Richtung ein.
Nicht den Angriff auf Kiew, von dem in Washington so viel die Rede war, hat Putin als Eröffnungszug in seinem Versuch der Neuordnung (Ost-)Europas gewählt, sondern die Anerkennung der abtrünnigen Gebiete im Donbass. Das zeigt, dass er zumindest im Augenblick einer alten Maxime treu bleibt, die sein Handeln schon in anderen Konflikten geprägt hat: Er versucht seine Kosten gering zu halten und Schwächen seiner Gegenspieler auszunutzen. Der amerikanische Präsident höchstpersönlich hatte schon vor Wochen öffentlich gemacht, dass der Westen uneins war, wie er auf Vorfälle unterhalb eines offenen Krieges reagieren solle.
Es war immer unwahrscheinlich, dass Putin das (bisher noch politische) Schlachtfeld, das er im vergangenen Herbst eröffnet hat, ohne Geländegewinn verlassen würde. Die formale Anerkennung der beiden abtrünnigen „Volksrepubliken“ in der Ostukraine, die schon bisher von Moskau aus gesteuert wurden, ist so ein Gewinn, wenn auch ein relativ kleiner.
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