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Truppenabzug aus Deutschland : Das Pentagon hat offenbar noch keinen Auftrag erhalten

  • Aktualisiert am

Überrascht: Das Pentagon wusste nichts von den Abzugsplänen des Weißen Hauses. Bild: AP

Die Entscheidung habe eine Reihe ranghoher Sicherheitsbeamter überrumpelt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Die Erklärungsversuche sind vielfältig.

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          Das amerikanische Verteidigungsministerium hat Insidern zufolge noch keinen formellen Auftrag für eine Reduzierung der amerikanischen Truppen in Deutschland von Präsident Donald Trump erhalten. Die Entscheidung habe eine Reihe ranghoher Sicherheitsbeamter überrumpelt, sagten fünf mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

          Trump habe beschlossen, 9500 Soldaten aus Deutschland abzuziehen und damit die Truppenstärke auf 25.000 zu reduzieren, hatte ein ranghoher amerikanischer Beamter am Freitag gesagt. Er betonte, dies sei das Ergebnis monatelanger Arbeit der amerikanischen Militärführung und habe nichts mit Spannungen zwischen Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel zu tun, die ihre Anwesenheit beim G7-Gipfel in den Vereinigten Staaten abgesagt hat.

          Andere mit der Angelegenheit vertraute Personen erklärten, dass eine Reihe von Mitarbeitern im Weißen Haus, im Außenministerium und im Pentagon von der Entscheidung überrascht gewesen seien. Erklärungsversuche reichten von der Verärgerung Trumps über Merkels Absage bis zum Einfluss des Trump-Vertrauten Richard Grenell, der bis vor kurzem amerikanischer Botschafter in Deutschland war. Darauf angesprochen äußerte Grenell nun, dass „dies alles Klatsch“ sei. Er lehnte es ab, konkrete Fragen zu Trumps Entscheidung und seine, Grenells, Rolle dabei zu beantworten. Die Reduzierung der Truppenstärke sei „seit letztem Jahr in Arbeit“.

          Das Verteidigungs- und das Außenministerium verwiesen auf den Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses, der eine Stellungnahme ablehnte.

          Die Regierung in Deutschland sei nicht konsultiert worden, bevor das „Wall Street Journal“ am Freitag erstmals über die Entscheidung berichtet habe, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Deutsche Regierungsvertreter erklärten am Montag, Berlin habe keine Bestätigung des amerikanischen Vorstoßes erhalten. Peter Beyer, der deutsche Koordinator für transatlantische Beziehungen, sagte, die Reduzierung der amerikanischen Truppen würde „die Säulen der transatlantischen Beziehungen erschüttern.“

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