Vor einem Jahr wurde der G-20-Gipfel in Hamburg von schweren Ausschreitungen überschattet. Nun durchsucht die Polizei Objekte in mehreren Bundesländern. Nach mehreren Verdächtigen wird europaweit gefahndet.
Knapp zwei Monate nach den Ausschreitungen beim G-20-Gipfel beginnt die juristische Aufarbeitung der Gewalt. Vor Gericht stehen von Montag an ein Niederländer und ein Pole.
Hamburgs Bürgermeister hat einen sicheren Gipfel versprochen, jetzt sieht er sich massiv in der Kritik. In seiner Regierungserklärung bedauert er die G-20-Krawalle, steht aber weiter zu Hamburg als Veranstaltungsort. Für die Rote Flora findet er deutliche Worte.
Zu wenig Polizisten? Zu vorsichtige Gerichte? Ein überforderter Bürgermeister? Die Krawalle in Hamburg sorgen im Wahlkampf für heftige politische Debatten. Aber was hätte der Staat anders machen können?
Erstmals scheint das Fortbestehen des linksautonomen Zentrums auf der Kippe zu stehen. Hamburgs Bürgermeister Scholz will jedoch einen „Schnellschuss“ vermeiden. Unterdessen fordert vor allem die CSU ein konsequentes Vorgehen gegen die linksextreme Szene.
Das linke Zentrum ist immer wieder Ausgangspunkt von Krawallen. Doch nach dem G-20-Chaos werden die Rufe nach einer Räumung der Roten Flora immer lauter. Bürgermeister Scholz zögert noch.
Es sind die Schlüsselszenen der gewaltsamen Krawalle in Hamburg – gezeigt aus Sicht der Polizei: In Videos sind die Eskalation am Hafenrand und brutalste Angriffe auf die Beamten von den Dächern des Schanzenviertels zu sehen.
Man sollte denken, dass Gewalttäter, die Hamburg zum G-20-Gipfel terrorisieren, von Journalisten nicht noch Verständnis ernten. Der Twitter-Account eines „Verlegers“ spricht eine andere Sprache.
An der Elbe wütet der schwarze Mob. Er nutzt die Offenheit der Hamburger, um seine ganz eigenen politischen Gewaltphantasien auszutoben.
Hamburg versinkt im Chaos. Am Rande des G-20-Gipfels zieht der „schwarze Block“ randalierend durch die Hansestadt, die Polizei antwortet mit entschiedener Härte. Und die Anwohner versuchen verzweifelt ihr Hab und Gut zu retten.
Brennende Autos, Angriffe mit Eisenstangen, eingeschlagene Schaufenster: In Hamburg eskalieren die Proteste gegen den G-20-Gipfel, es gibt zahlreiche Verletzte. Selbst erfahrene Polizisten haben so eine Gewaltbereitschaft selten erlebt.
Eine Nacht liegt hinter Hamburg, in der wild gewordene Demonstranten viel kaputt gemacht haben. Sie haben noch mehr vor.
Es kommt wie befürchtet: Die Demonstration von G-20-Gegnern unter dem Motto „Welcome to Hell“ eskaliert. Flaschen fliegen, Wasserwerfer der Polizei sind im Großeinsatz. Es sind hässliche Bilder, die von Hamburg in die Welt gesendet werden.
Die Bundeskanzlerin tauscht sich vor dem G-20-Gipfel mit Trump und Erdogan aus, die EU-Innenminister diskutieren über Italiens Forderungen nach mehr Unterstützung in der Flüchtlingskrise und die EU und Japan wollen eine Grundsatzeinigung über ein umfassendes Freihandelsabkommen verkünden.
Die ersten Demonstrationen gegen den G-20-Gipfel verlaufen weitgehend friedlich. Doch der Härtetest steht den Hamburger Sicherheitsbehörden noch bevor.
Der Kampf zwischen Linksradikalen und der Polizei um die Deutungshoheit über die G-20-Proteste hat begonnen. Das Feindbild der Linken bei der Hamburger Polizei hat seit Jahren einen Namen: Hartmut Dudde.