Ein Wunderheiler?
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Didier Raoult im Februar in seinem Büro in Marseille Bild: AFP
Didier Raoult will ein Mittel gegen Covid-19 gefunden haben. Vielen galt er als Spinner und Störenfried. Er selbst sieht sich als Avantgarde. Auch Donald Trump ist schon auf ihn aufmerksam geworden.
Im Kampf gegen seine Covid-19-Erkrankung glaubt der Bürgermeister von Nizza einen Sieg errungen zu haben. „Ich fühle mich geheilt“, sagte der 64 Jahre alte Christian Estrosi von den rechtsbürgerlichen Republikanern am Montag im Fernsehsender BFM-TV. Seine schnelle Besserung führt der ehemalige Motorradrennfahrer auf ein Malaria-Medikament zurück, das ihm der Chef der Forschungsabteilung für Infektionskrankheiten in Marseille, Didier Raoult, verabreicht hat. Der Mediziner mit dem langen silbernen Haarschopf galt vielen als Spinner, als er schon im Februar behauptete, mit einer altbekannten Malariaprophylaxe Erfolge gegen Covid-19 erzielt zu haben.
Inzwischen wird der Virologe in den französischen Nachrichtensendern wie ein Wunderheiler gefeiert, der die erste vielversprechende Therapie mitten in der Pandemie entwickelt habe. Mit einer Kombination aus den Wirkstoffen Chloroquin und Azithromycin glaubt Raoult, den Krankheitsverlauf bei Covid-19 verkürzen und abmildern zu können. Der 68 Jahre alte Mediziner beruft sich auch auf Testergebnisse der Universität Qingdao in China, denen zufolge der Einsatz von Chloroquin ermutigend sei.
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