Es droht eine neue Politik- und Staatsgläubigkeit
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Bundeskanzlerin Merkel und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen im Gespräch mit weiteren EU-Politikern Bild: AFP
Die Weltfinanzkrise trieb den Staat und die EU in die Defensive, in der Corona-Pandemie wird das politische System wieder dominant. Doch man sollte ein soeben überwundenes Zerrbild nicht mit einem neuen Zerrbild korrigieren. Ein Gastbeitrag.
Die Pandemie bewegt uns, gerade dort, wo sie Stillstand erzwingt. Ihre Wirkungen erreichten 2020 alle Winkel der Gesellschaft, und es fragt sich, ob hier nicht etwas tektonisch Bedeutsames geschieht.
Wer hätte es vor nur einem Jahr für möglich gehalten, dass ganze Länder das öffentliche und private Leben in den Kriechgang versetzen? Wer hätte vorausgesehen, wie viel Leidensfähigkeit ganze Branchen aufbringen, Kultur und Gastronomie, stationärer Handel und Tourismus? Das abgelaufene Corona-Jahr hat unumstößlich scheinende Gesetze der Globalisierung plötzlich ins Wanken gebracht. Wer glaubte, Mobilität nicht eindämmen, Grenzen nicht schließen oder wenigstens kontrollieren zu können, wurde eines Besseren belehrt, als zeitweise sogar die freie Bewegung zwischen Bundesländern eingeschränkt war. Vieles schien sogar darauf hinzudeuten, dass eine sich rund um den Erdball ausbreitende Infektionskrankheit das Ende des globalen Zeitalters einläuten könnte.
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