Die Tage der Morgenröte
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Der Heimkehrer: Chomeini am 1. Februar 1979 in Teheran. Bild: Picture-Alliance
Die islamische Revolution in Iran veränderte den ganzen Nahen Osten. Mit ihr begann ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Region.
Das Jahr 1979 war für den Nahen Osten ein annus horribilis. Es hat die Region verändert wie kein anderes Jahr seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Zunächst stürzte zu Jahresbeginn in Iran eine Massenbewegung, wie sie der Nahe Osten bis dahin nicht erlebt hatte, den Schah. Mit der Rückkehr des Ajatollahs Chomeini aus dem französischen Exil nach Teheran am 1. Februar war das Ende einer 2500 Jahre alten Monarchie besiegelt. Gegen Ende des Jahres besetzten am 1. November sunnitische Extremisten die Große Moschee von Mekka, den heiligsten Ort des Islams, und am 25. Dezember begann die Sowjetunion die Invasion in Afghanistan. Zusammen entwickelten diese drei Ereignisse eine solche Wucht, dass ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Nahen Ostens begann.
Die Revolution in Iran zeigte den Menschen in anderen autoritären Staaten der Region, dass es möglich ist, verhasste Machthaber zu stürzen; zudem wurde erstmals in der Moderne eine säkulare durch eine islamische Ordnung ersetzt – die sich überdies den Auftrag gab, ihre Revolution zu exportieren. Saudi-Arabien weitete daraufhin seinen sunnitisch-wahhabitischen Propagandafeldzug gegen Irans „schiitische Häresie“ aus. Das Feuer des heutigen Glaubenskonflikts zwischen Sunniten und Schiiten war entfacht.
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