Was man für einen erfolgreichen Kampf gegen Cybercrime braucht
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Die Zahl der Internetverbrechen steigt. Bild: dpa
Trotz erster Erfolge bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität darf die Gefahr aus dem Netz nicht unterschätzt werden. Die Ermittler müssen vielmehr weiter Schritt halten.
Die Welt ist im Krisenmodus, und die Dimensionen sind vielfältig. Was als Gesundheitskrise begann und andauert, ist längst auch ein ökonomischer und humanitärer Notstand geworden. Covid-19 hat die Welt in fast allen Bereichen und auf nicht absehbare Zeit verändert – auch das Kriminalitätsgeschehen. In Zeiten, in denen rund um den Globus Milliarden von Menschen mit Kontakt- und Bewegungsbeschränkungen konfrontiert sind, liegen deutliche Rückgänge etwa im Bereich von Straßenkriminalität und Wohnungseinbrüchen nahe. Andererseits löst überall auf der Welt eine Zunahme der Gewalt im sozialen Nahraum, besonders im familiären Umfeld, Besorgnis aus. Kein anderer Bereich entwickelt sich derzeit aber derart dynamisch wie die Cyberkriminalität, verstanden als Kriminalität, die sich gegen die Techniken der modernen Informationsgesellschaft richtet oder (je nach Definition) sich diese zunutze macht. Wir sehen einen Richtungswechsel der weltumspannenden kriminellen Industrie, die die gegenwärtigen Sorgen und Ängste der Menschen ebenso ausnutzt wie den akuten Nachfrageüberhang bei der Lieferung medizinischer Güter und von Schutzausrüstung und den Arbeitsdruck im Gesundheits- und Pflegewesen und im pharmazeutischen Bereich.
Die Weltgesundheitsorganisation warnt bereits vor einer Parallel-Pandemie von gefälschten medizinischen Artikeln, überwiegend angeboten im Internet. Erst jüngst koordinierte Interpol eine polizeiliche Aktion in 90 Staaten gegen betrügerisch angebotene Covid-19-Medizinprodukte, bei der in wenigen Tagen minderwertige oder vollständig gefälschte Waren im Wert von 15 Millionen Dollar sichergestellt wurden, darunter Zehntausende nicht gebrauchsfähige Schutzmasken. Einige Länder berichten Anstiege der Cyberkriminalität von mehreren hundert Prozent seit Beginn der Pandemie.
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