Wie die AfD im linken Lager wildern will
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Björn Höcke im November 2017 in Eisenach, vorne rechts Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee Bild: Imago
Sozialpolitik ist nicht das Lieblingsthema der meisten AfD-Politiker. Die Kluft zwischen den einzelnen Lagern ist größer als als bei anderen Gebieten. Und nun prescht Björn Höcke mit einer geplanten Deutschenrente voran.
Björn Höcke mittendrin, das war ein verwirrender Anblick. Was wollte der rechtsradikale Vorsitzende der thüringischen AfD auf einer Demonstration von Linken, Sozialdemokraten und Gewerkschaftern? Es war ein Schweigemarsch der IG Metall in Erfurt vor zwei Jahren. Ein breites Bündnis hatte dazu aufgerufen, gegen den Verkauf des dortigen Siemens-Werkes zu protestieren. Die AfD schien der Termin zunächst kaum zu interessieren. Ihre Abgeordneten hatten im Landtag gefordert, der Staat solle sich aus Konzernentscheidungen wie dieser heraushalten.
Die Demonstranten in der ersten Reihe trugen ein Banner mit dem Spruch „Wir sind Siemens“. Es waren Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow von der Linkspartei, der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein von der SPD, der thüringische Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, ebenfalls SPD, Gewerkschafter, Abgeordnete der Linken und eine CDU-Europa-Abgeordnete. In der zweiten Reihe schob sich Höcke ins Bild. Ein Begleiter dicht neben ihm trug ein Plakat mit der Aufschrift „Alarm!“. Zwei weitere Männer hatten blaue AfD-Schirme aufgespannt, obwohl es nicht regnete. Das Gleiche geschah noch mal, bei einer Gewerkschaftsdemonstration in Eisenach. Wieder kam Höcke mit „Alarm“-Fahne und Anhängern. Diesmal waren die Veranstalter vorbereitet. Rotbekleidete Gewerkschafter drängten Höcke an den Rand und sangen laut „Auf Wiedersehen!“ Höcke war hier nicht willkommen. Aber warum wollte er überhaupt dazugehören?
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