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Atomwaffen in Belarus : Gelassenheit ist die richtige Reaktion

Der russische Präsident Wladimir Putin in einer Aufnahme vom 25. März Bild: EPA

Die Ankündigung Wladimir Putins, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren, dient der Einschüchterung des Westens: Er soll von seiner Unterstützung für die Ukraine abgebracht werden.

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          Gelassenheit ist die richtige Reaktion auf die Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren. Die Zurückhaltung und Ruhe der maßgeblichen westlichen Hauptstädte lässt Putins Worte ins Leere laufen.

          Ihm geht es wie bei seinen früheren nuklearen Drohungen in erster Linie um Einschüchterung: Die westliche Öffentlichkeit soll verunsichert werden, um die Mitglieder von EU und NATO von ihrer Unterstützung für die Ukraine abzubringen – oder wenigstens ihre Entschlossenheit zur Hilfe zu schwächen.

          Eine Überraschung ist Putins Ankündigung nicht. Die Vorbereitungen für die Stationierung taktischer Nuklearwaffen in Belarus laufen schon seit mehr als einem Jahr. Damit entsteht ein weiterer Unsicherheitsfaktor in Ostmitteleuropa.

          Der Westen vermutet Atomwaffen in Kaliningrad

          Aber eine grundsätzliche Veränderung der Lage ist das nicht. Die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes von Nuklearwaffen steigt dadurch nicht. Und auch das Kräfteverhältnis in der Region erfährt keine wesentliche Veränderung.

          Schon seit zwei Jahrzehnten vermuten westliche Geheimdienste, dass Russland – was es bisher bestreitet – in seiner von Polen und Litauen umgebenen Exklave Kaliningrad an der Ostsee taktische Atomwaffen lagert. Dass Putin sie nun auch in Belarus stationieren will, zeigt vor allem, wie sicher er sich inzwischen ist, den Minsker Machthaber Alexandr Lukaschenko zu kontrollieren.

          Reinhard Veser
          Redakteur in der Politik.

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