Proteste in Syrien : In Libyens Schatten
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Drei Monate nach Beginn der arabischen Aufstände ist der revolutionäre Funke auf Syrien übergesprungen. Nach Sanaa, Tripolis und Manama könnte das repressive Regime Baschar al Assads in Damaskus bald als drittes Zentrum der arabischen Konterrevolution dastehen.
Nun also Syrien. Drei Monate nach Beginn der arabischen Aufstände ist der revolutionäre Funke auf eines der repressivsten Länder der Region übergesprungen. Der Autokrat Assad reagiert wie vor ihm Ben Ali und Mubarak: mit Wasserwerfern, Tränengas und scharfer Munition gegen Demonstranten in Daraa.
Dass der bislang größte Protest in der Provinz stattfand, überrascht nicht. Anders als in der Hauptstadt profitieren die Menschen hier nicht von Assads moderatem wirtschaftlichen Kurs. Staatliches Missmanagement und Vetternwirtschaft sind die Gründe für den Aufruhr; die Wassernot in der Grenzregion zu Jordanien hat Hunderttausende in Armut gestürzt.
Auslöser für die Demonstration war die Verhaftung von Jugendlichen, die Protestparolen gesprüht hatten. Auch in anderen Städten gingen Hunderte für mehr Freiheitsrechte auf die Straße. Assad nutzt den Moment, in dem die Welt nach Japan und Libyen blickt. Ein Grund für das Wegsehen darf das aber nicht sein. Nach Sanaa und Manama stünde Damaskus sonst schnell als drittes Zentrum der arabischen Konterrevolution da.