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Pakistan : Haftbefehl gegen Imran Khan aufgehoben

  • Aktualisiert am

Polizei in Lahore stürmt das Anwesen von Imran Khan Bild: AFP

Der frühere Ministerpräsident Pakistans darf doch auf freiem Fuß bleiben. Vor der Entscheidung des Gerichts hatten Polizisten Kahns Privathaus gestürmt, wo es zu schweren Zusammenstößen mit seinen Anhängern kam.

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          Der Haftbefehl gegen den früheren pakistanischen Regierungschef Imran Khan ist aufgehoben worden. Der Siebzigjährige, der sich wegen Korruptionsvorwürfen verantworten muss, erschien am Samstag zu einem Gerichtstermin in Islamabad. Das Gericht habe den Haftbefehl aufgehoben und die Anhörung auf den 30. März vertagt, sagte einer seiner Anwälte. Khan bezeichnet die Vorwürfe als politisch motiviert.

          Kahn reiste nach tagelangem juristischem Gerangel mehr als 300 Kilometer von Lahore im Osten Pakistans in die Hauptstadt Islamabad. Vor dem Gerichtsgebäude versammelten sich 4000 Khan-Anhänger. Einige von ihnen griffen die Polizei mit Steinen an. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas gegen die Demonstranten ein. Khan konnte wegen der Zusammenstöße nicht aus dem Auto aussteigen. Das Gericht habe dennoch seine Anwesenheit anerkannt, sagten seine Anwälte.

          Gegen Khan lag ein Haftbefehl vor, weil er Vorladungen zu einer gerichtlichen Anhörung in Islamabad nicht gefolgt war. Stattdessen zog er sich in seine Residenz in Lahore zurück. Als die Polizei Khan dort festnehmen wollte, kam es zu schweren Zusammenstößen mit seinen Anhängern.

          Immer mehr Anschuldigungen gegen Khan

          In einer Videobotschaft auf dem Weg zum Gericht hatte Khan am Samstag gesagt, er rechne damit, verhaftet zu werden. Abermals versicherte er, das Korruptionsverfahren gegen ihn sei politisch motiviert, um ihn von einer möglichen Kandidatur bei den im Oktober anstehenden Wahlen abzuhalten.

          Seit seiner Absetzung bringt die pakistanische Justiz immer neue Vorwürfe gegen Khan vor. Er muss sich mittlerweile in mehr als 80 Fällen vor Gericht verantworten – unter anderem wegen Korruption, Geldwäsche und Beleidigung einer Richterin. Aufforderungen, vor Gericht zu erscheinen, ignorierte er mehrfach. Er begründete dies damit, dass es Drohungen gegen ihn gebe.

          Khan war 2018 in Pakistan mit dem Versprechen an die Macht gelangt, Korruption und Vetternwirtschaft zu bekämpfen. In seiner Regierungszeit ging es jedoch mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bergab. Vor knapp einem Jahr wurde er durch ein Misstrauensvotum in der Nationalversammlung gestürzt. Der konservative Politiker Shehbaz Sharif wurde zu seinem Nachfolger gewählt.

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