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Papstbesuch in Etzelsbach : „Das einzige Mal in Millionen Jahren“

  • -Aktualisiert am
Nach Angaben der Bischofskonferenz hat es sechs Millionen Euro gekostet, das Pilgerfeld herzurichten

Nach Angaben der Bischofskonferenz hat es sechs Millionen Euro gekostet, das Pilgerfeld herzurichten Bild: dpa

Es gibt Orgelmusik und der Jugendchor singt „Jesus Christ Superstar“: Die Pilger in Etzelsbach rüsten sich für den Papstbesuch. Etwa 50.000 Menschen werden erwartet. Die Kosten für das Großereignis sind offenbar kein Thema.

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          Lange bevor der Papst aus Erfurt kommend eintrifft, sind schon Zehntausende Menschen auf das große Feld bei der traditionsreichen Wallfahrtskapelle Etzelsbach gekommen. Und noch immer strömen Pilger nach, die man aus der Ferne kommen sieht. Es ist gerade für die mehrheitlich katholischen Eichsfelder selbstverständlich, dorthin gekommen zu sein. Auffallend viele Familien sind da.

          „Wer hier nicht dabei ist, ist kein Eichsfelder“, sagt eine Frau aus Heiligenstadt. Sie ist mit ihrem Mann und ihren drei Kindern angereist. Einer ist bei der Vesper, die der Papst hier halten will, Ministrant und stolz darauf. Wie zwei andere Ministranten auf ihrem Weg zur großen Altarinsel auch. „Es das einzige Mal in Millionen Jahren, dass der Papst kommt“, meint der eine, und beide freuen sich auf die gute Sicht, die sie von ihren Plätzen aus auf Benedikt XVI. haben werden.

          Die andern müssen mit Klappstühlen Vorlieb nehmen oder mit Picknickdecken, auf die sie sich setzen können. Der Jugendchor singt „Jesus Christ Superstar“, es gibt Orgelmusik, kurze Interviews mit Kirchenvertretern des Eichsfelds. Eine junge Frau, die zu den vielen ehrenamtlichen Helfern zählt, ist mit ihrer Mutter eigens aus Hildesheim gekommen. Um 3 Uhr nachts mussten sie aufstehen. Doch das haben die beiden auf sich genommen - die Mutter, weil die Vesper „ein einmaliges Erlebnis“ ist, die Tochter, weil sie besonders schätzt, ähnlich wie beim Weltjugendtag mit vielen jungen Gläubigen zusammenzukommen, „etwas, was im Alltag ja nicht so oft vorkommt“.

          Ministranten in der ersten Reihe warten auf den papst
          Ministranten in der ersten Reihe warten auf den papst : Bild: dpa

          Schon um 8 Uhr wurde das Gelände für die Pilger geöffnet, „und da waren auch schon welche da“, sagt ein Ordner. Nicht so früh kommen musste ein Unternehmer aus Leipzig, der eine besondere Einladung hat. Der Mann ist Protestant, sieht aber trotzdem keinen Anlass, „den Papst als Institution wegzuleugnen“. Ja, auch ihm ist, wie anderen auf dem großen Feld, die Ökumene wichtig. „Noch wichtiger ist aber die Familie. Um sie kümmern sich beide Kirchen zu wenig.“

          Die Kosten für das Großereignis sind offenbar kein Thema, über das sich die Pilger aufregen können: Nach Angaben der Bischofskonferenz hat es sechs Millionen Euro gekostet, das Pilgerfeld herzurichten. Etwa 50.000 Menschen werden erwartet. Keine Frage: Es ist ein riesiges Ereignis für das ganze Eichsfeld.

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