Als Markus Söder Rom eroberte
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„Unser bayerischer Papst“ – Markus Söder auf dem Weg vom Petersdom zum Trauermahl Bild: Timo Frasch
Ob im Flugzeug, auf dem Petersplatz, in der Trattoria oder in der Vesper von Santa Maria dell’Anima: Zu Ehren von Papst Benedikt breitet sich in Rom überall das Bayern-Gefühl aus.
Eigentlich ist es unverantwortlich von der bayerischen Staatsregierung, so viele bedeutende Bayern für morgens um fünf an den Münchner Flughafen Franz Josef Strauß zu laden und sie danach auch noch in ein und demselben Flugzeug fliegen zu lassen: nicht nur Ministerpräsident Markus Söder wird in der A321 gen Rom sitzen, auch sein Stellvertreter Hubert Aiwanger. Dazu ein Gutteil der Minister, die Altministerpräsidenten Edmund Stoiber und Günther Beckstein, der Bürgermeister von Marktl am Inn sowie weitere etwa 160 Leute, die aus Sicht der Staatsregierung einen „gesellschaftlichen Querschnitt“ ergeben, Trachtengruppen, Gebirgsschützen und die Freiwillige Feuerwehr Pentling inklusive.
Aber der Zweck heiligte hier nun wirklich die Mittel. Mit Betonung auf: heiligt. Denn es geht zum letzten Abschied von Papa emeritus Benedikt XVI. Wie ließe sich ihm besser die Ehre erweisen als mit einem so ranghohen Besuch aus der Heimat? Wie besser das „Bayern-Gefühl“ dokumentieren, das Söder mit Blick auf die Landtagswahl im Oktober beschwören will und das er auch in seiner ersten Reaktion auf den Tod Benedikts gleich in dreifacher Weise („wir“, „unseren“, „bayerischen“) anrief: „Wir trauern um unseren bayerischen Papst.“
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