Treffen im Weißen Haus : Obama arbeitet an Plan für die Irak-Krise
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Barack Obama spricht im Garten des Weißen Hauses über die Lage im Irak. Bild: AP
Der amerikanische Präsident will mit führenden Politikern seines Landes über „eine Strategie und einen Plan“ für das Vorgehen im Irak beraten. Die Stationierung von 275 Soldaten zum Schutz der Botschaft in Bagdad hat schon begonnen.
Der amerikanische Präsident Barack Obama berät am Mittwoch mit führenden Demokraten und Republikanern aus dem Kongress über den Vormarsch der radikalen Islamisten im Irak. Obama werde mit führenden Abgeordneten aus Senat und Repräsentantenhaus über eine mögliche Unterstützung der Regierung in Bagdad im Kampf gegen die sunnitische Islamistengruppe Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (Isis) sprechen, hieß es aus Regierungskreisen in Washington.
Den Angaben zufolge empfängt der Präsident im Weißen Haus den republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, John Boehner, sowie die oberste Demokratin der Kongresskammer, Nancy Pelosi. Außerdem sollen der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, Harry Reid, und der führende republikanische Senator Mitch McConnell an dem Gespräch teilnehmen. Ein Mitarbeiter McConnells sagte, der Senator hoffe, dass Obama bei dem Treffen „eine Strategie und einen Plan“ für das weitere Vorgehen im Irak vorlege.
Stationierung von Soldaten zum Schutz der Botschaft beginnt
Die sunnitischen Isis-Kämpfer hatten in der vergangenen Woche weite Gebiete im Nordirak in ihre Gewalt gebracht und rückten zuletzt immer weiter Richtung Bagdad vor. Dabei fand die Gruppe auch Unterstützung bei gemäßigten Sunniten. Diese werfen dem schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki seit langem vor, sie systematisch zu benachteiligen.
Obama hatte am Montag die Entsendung von 275 Soldaten zum Schutz der Botschaft in Bagdad und der Amerikaner im Irak angekündigt. Die Stationierung der Soldaten, die auch „für Kampfeinsätze ausgerüstet“ seien, habe am Sonntag begonnen. Die Vereinigten Staaten unterstützen den Irak auch mit Waffenlieferungen und Geheimdienstinformationen, außerdem bilden sie irakische Truppen in Drittländern aus.
Eine Rückkehr von amerikanischen Bodentruppen schließt Obama nach dem Abzug Ende 2011 aus, prüft aber andere militärische Schritte wie Angriffe mit Drohnen oder Kampfflugzeugen. Präsidentensprecher Jay Carney sagte am Dienstag, der Präsident werde sich in den kommenden Tagen mit seinen Sicherheitsberatern weiter über „eine Reihe von Optionen“ austauschen.