Freunde mit schwieriger Vergangenheit
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Geste der Freundschaft: Duda und Selenskyj am 11. Januar auf dem Friedhof der „Jungen Adler“ in Lemberg Bild: Jakub Szymczuk/KPRP
Moskau versucht, die historischen Konflikte zwischen Polen und der Ukraine auszuschlachten. Die Präsidenten Duda und Selenskyj haben in Lemberg ein Zeichen dagegen gesetzt.
Der Friedhof der „Jungen Adler“ in Lemberg war lange ein Reizthema im Verhältnis zwischen Polen und der Ukraine. Dort liegen polnische Schüler und Studenten begraben, die 1918 als Freiwillige in Kämpfen zwischen Polen und Ukrainern um die Stadt gefallen sind. Der ukrainische Versuch, am Ende des Ersten Weltkriegs einen eigenen Staat zu gründen, scheiterte, der größte Teil der Ukraine ging in die Sowjetunion ein. Den Polen dagegen gelang es, ihre im 18. Jahrhundert verlorene Unabhängigkeit wiederherzustellen. Der heutige Westen der Ukraine gehörte in der Zwischenkriegszeit zum polnischen Staat, der den gefallenen „Jungen Adlern“ in Lemberg ein pompösen Heldenfriedhof errichtete.
Auf diesem Friedhof haben der polnische Präsident Andrzej Duda und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwochabend gemeinsam Kränze niedergelegt. Zusammen besuchten die beiden auch den Ehrenfriedhof für die damaligen Gegner der „Jungen Adler“, die Kämpfer der Ukrainischen Galizischen Armee, der ganz in der Nähe errichtet wurde, nachdem die Ukraine unabhängig geworden war. „Wir wissen, wie schwierig die Beziehungen zwischen unseren Völkern oft sind“, sagte Duda nach seiner Rückkehr. Solche „Gesten der Freundschaft“ wie der gemeinsame Friedhofsbesuch stärkten die Unterstützung der Polen für ihre Nachbarn.
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