
Vollkornbrot und Globuli
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Aus einem Röhrchen geschüttete homöopathische Globuli Bild: dpa
Die Größe der Corona-Impflücke hat sich der Staat auch selbst zuzuschreiben. Die Aversionen vieler Deutscher gegen die „Schulmedizin“ hat er stets billigend in Kauf genommen.
Die Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern der Corona-Politik und Impfgegnern nehmen von Woche zu Woche an Schärfe zu. In Freiburg demonstrierten kürzlich 6000 Impfgegner, ihre Marschroute sollte zunächst am Universitätsklinikum vorbeiführen, einer der Kliniken in Deutschland, deren Ärztinnen und Pfleger wegen der hohen Patientenzahlen seit Beginn der Pandemie täglich um das Leben von Corona-Patienten kämpfen. Viele Mitarbeiter der Klinik waren empört. Das Beispiel zeigt, wie groß die Ablehnung der Pandemiepolitik und der Impfkampagne mittlerweile ist.
Für das Aufkeimen des Protests und Widerstands gibt es viele Ursachen: die Länge der Pandemie, zu optimistische Versprechen der Politiker, steigende wirtschaftliche und psychische Belastungen der Menschen. Aber gerade in der Diskussion über das Impfen und die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht zeigt sich ein weitverbreitetes Phänomen: In der Bevölkerung ist ein Misstrauen gegen die wissensbasierte Medizin und gegen die Pharmaindustrie seit Jahrzehnten tief verwurzelt.
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