Einig, weiblich, keine Experimente
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Annegret Kramp-Karrenbauer nach ihrer Wahl zur Parteivorsitzenden mit Bundeskanzlerin Angela Merkel Bild: Daniel Pilar
Die Wahl Annegret Kramp-Karrenbauers sagt viel über den Zustand der CDU aus – und darüber, wie sehr sie sich unter Merkel verändert hat. Vier Lehren aus einem bemerkenswerten Parteitag.
Annegret Kramp-Karrenbauer ist die neue CDU-Vorsitzende und wird die Partei in die Nach-Merkel-Ära führen. Der Parteitag, der „AKK“ mit knapper Mehrheit vor Friedrich Merz wählte, gilt als historisch – auch weil er viel über das künftige Verhältnis der Christdemokraten zu ihrer Noch-Kanzlerin aussagte. Vier Lehren aus Hamburg.
1. Die CDU will keine Experimente
Die Wahl von Friedrich Merz zum Parteivorsitzenden wäre für die CDU ein klares Bekenntnis zu einem konservativeren Kurs gewesen – aber für viele Delegierten offenbar auch ein (zu großes) Risiko. Merz polarisiert als Person deutlich stärker als Kramp-Karrenbauer; nach langen Jahren außerhalb der Politik wirkte er auch inhaltlich mitunter weniger sattelfest als die langjährige Ministerpräsidentin und Landespolitikerin. Die Basis hat Kramp-Karrenbauer bei ihrer „Zuhör-Tour“ kennen- und schätzen gelernt – und die Saarländerin kennt die Partei, ihre Gremien und ihre Verwerfungen seit Jahren aus dem Effeff. Offenkundig traut die CDU es ihr mehr als Merz zu, die verschiedenen Parteiflügel, die sich in der Ära Merkel zuletzt immer fremder geworden sind, wieder zusammenzuführen.
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