Großer Zapfenstreich : Merkel ruft zum Kampf für Demokratie auf
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Nach ihrer Verabschiedung durch die Bundeswehr: Angela Merkel kann stolz auf 16 Jahre Kanzlerschaft zurückschauen. Bild: dpa
Mit dem Großen Zapfenstreich verabschiedete sich die Bundeswehr von Angela Merkel nach 16 Jahren im Amt. In ihrer Rede ruft sie zum Kampf für die Demokratie auf – und wünscht dem künftigen Bundeskanzler Olaf Scholz „alles Gute und viel Erfolg.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zur Verteidigung der Demokratie gegen Hass, Gewalt und Falschinformationen aufgerufen. Überall da, wo wissenschaftliche Erkenntnis geleugnet, Verschwörungstheorien und Hetze verbreitet würden, müsse Widerspruch laut werden, sagte sie am Donnerstagabend bei einem Großen Zapfenstreich zu ihren Ehren im Bendler-Block in Berlin. „Unsere Demokratie lebt auch davon, dass überall da, wo Hass und Gewalt als legitimes Mittel zur Durchsetzung eigener Interessen erachtet werden, unsere Toleranz als Demokratinnen und Demokraten ihre Grenze finden muss.“
Mit dem Großen Zapfenstreich verabschiedete sich die Bundeswehr von der CDU-Politikerin nach 16 Jahren im Amt. Die Zeremonie ist die höchste Würdigung der Streitkräfte und vor allem Bundespräsidenten, Kanzlern und Verteidigungsministern vorbehalten. Zuletzt hatte es vor dem Reichstagsgebäude einen Großen Zapfenstreich zur Beendigung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr gegeben.
„Alles, alles Gute und eine glückliche Hand und viel Erfolg“
Wie alle auf diesem Weg Geehrte durfte sich Merkel drei Musikstücke aussuchen. Sie entschied sich für das Kirchenlied „Großer Gott, wir loben Dich“, den Chanson „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ von Hildegard Knef sowie für Nina Hagens Schlager „Du hast den Farbfilm vergessen“. Die Punk-Sängerin hatte damit 1974 einen Hit in der DDR. Merkel studierte damals in Leipzig Physik.
Merkel verfolgte den Großen Zapfenstreich im Sitzen und sichtlich gerührt. Coronabedingt konnten daran wesentlich weniger Gäste teilnehmen als üblich. Unter den Gästen waren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der designierte künftige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Ihm und seiner Regierung wünschte Merkel in ihrer Rede vor dem Beginn der eigentlichen Zeremonie „alles, alles Gute und eine glückliche Hand und viel Erfolg“.