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Proteste in Lützerath : Luisa Neubauer von Polizei weggetragen

  • Aktualisiert am

Umweltaktivistin Luisa Neubauer wird von Polizisten während einer Sitzblockade in Lützerath weggetragen. Bild: dpa

Auch die bekannte Fridays-for-Future Aktivistin Luisa Neubauer hat sich der Polizei in Lützerath in den Weg gestellt – und wurde abgeführt. Aktivisten sollen sich zudem in unterirdischen Gängen verschanzt halten.

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          Klima-Aktivistin Luisa Neubauer ist von Polizisten vom Zufahrtsweg des Braunkohleorts Lützerath weggetragen worden. Neubauer hatte sich dort am Donnerstag mit rund 100 Aktivisten zu einer Sitzblockade eingefunden. Die Teilnehmer wurden von der Polizei eingekreist und nach und nach weggetragen oder abgeführt. Drei Beamte trugen schließlich auch Fridays-for-Future-Aktivistin Neubauer mit Hilfe ihrer Mehrzweck-Stöcke davon.

          „Wir wollen hier sitzenbleiben, bis wir weggetragen werden“, hatte Neubauer zuvor der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Ein Polizeisprecher sagte, die Teilnehmer seien auf dem Weg zur Tagebauabbruchkante gewesen. Dies sei gefährlich und habe durch die Polizei verhindert werden müssen.

          Nach Neubauers Angaben setzte die Polizei vereinzelt auch Pfefferspray gegen Aktivisten ein. Dazu sagte der Sprecher, er könne dies weder bestätigen noch ausschließen. Insgesamt hatten mehrere Hundert Menschen an einem Demonstrationszug von der Ortschaft Keyenberg in Richtung des etwa vier Kilometer entfernten Lützerath teilgenommen.

          Aktivisten in Gängen verschanzt

          Indes haben sich nach Polizeiangaben Aktivisten in unterirdischen Gängen verschanzt. Die Polizei spricht offiziell von „unterirdischen Bodenstrukturen“. „In mindestens einer dieser unterirdischen Bodenstrukturen sind Menschen drin, die müssen geborgen werden. Eine andere ist leer“, sagte Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach am Donnerstabend im WDR.

          Die Situation für die Aktivisten unter der Erde sei nicht ungefährlich. „Wir wissen nicht, wie stabil diese unterirdischen Bodenstrukturen sind. Wir wissen auch nicht, wie die Luftzufuhr dort ist“, sagte Weinspach. Im Moment komme die Polizei nicht an die Aktivisten heran. Spezialkräfte von RWE und Technischem Hilfswerk kümmerten sich nun darum, „wie die Rettung in geeigneter Weise vorgenommen werden kann“.

          Die Polizei hat am Mittwoch mit der Räumung des nordrheinwestfälischen Dorfes begonnen. Im Ort selbst halten sich nur noch die Aktivisten selbst auf. Nach Aussage der Polizei haben jedoch die meisten Protestler ihre Stellungen bereits verlassen. Seit 2006 sind alle Bewohner des Ortes umgesiedelt worden, um Kohleabbau durch den Energiekonzern RWE zu ermöglichen.

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