Denkt grundsätzlich
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Carsten Linnemann als Vordenker? Bild: dpa
Der flotte Carsten Linnemann leitet die Programmkommission der CDU. Kann er auch Vordenker sein?
Als konservativer Vordenker war Carsten Linnemann bisher nicht so bekannt. Der jugendlich wirkende CDU-Abgeordnete trat öfters in spätabendlichen Talkshows auf, bei denen es um Schlagfertigkeit und Schnellsprechen geht. Doch seit einiger Zeit leitet er nebenbei die Parteikommission für ein neues Grundsatzprogramm. Außer den Fachgruppen koordiniert der stellvertretende Bundesvorsitzende dabei den Dialog mit der Basis der CDU, die immer noch 372.000 Mitglieder zählt, Tendenz sinkend. Linnemann, Jahrgang 1977, besuchte ein Gymnasium seiner Heimatstadt Paderborn, leistete seinen Wehrdienst und absolvierte eine Lehre in der elterlichen Buchhandlung. Dann studierte er Volkswirtschaft und wurde in dem Fach promoviert. Nach einigen Jahren in der Bankenwelt gehört Linnemann seit 2009 dem Bundestag an, stets mit Paderborner Direktmandat.
Als Repräsentant der Mittelstands- und Wirtschaftsunion erwarb sich der westliche Ostwestfale einen Ruf als Verfertiger griffiger Formulierungen zugunsten jener, „die den Karren ziehen und dieses Land am Laufen halten“. In Erinnerung dürfte dem früheren Bundesminister Horst Seehofer (CSU) auch ein Linnemann-Satz dieser Art sein: „Ich vertraue dem Schützenoberst mehr als jedem Heimatminister dieser Welt“, den er, stets situationsadäquat, bei einer Rede vor Schützenbrüdern äußerte.
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