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Isolation und Impfpflicht : Die Ampel im Corona-Chaos

Bleibt alles anders: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Mittwoch in Berlin. Bild: dpa

Es läuft nicht rund für die Regierungskoalition: Gesundheitsminister Lauterbach muss sich beim Thema Isolation korrigieren, der Ausgang der Abstimmung über die Impfpflicht am Donnerstag ist völlig offen.

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          Der Kampf gegen die Pandemie ist ohnehin eine große Herausforderung. Aber im Moment ist er für den Bundesgesundheitsminister besonders schwer. Das hat erstens damit zu tun, dass der Bundestag am Donnerstag nach langer und kontroverser Diskussion über eine Corona-Impfpflicht entscheidet und von dem ursprünglichen Plan Karl Lauterbachs, diese solle von 18 Jahren an gelten, nicht mehr viel übrig geblieben ist. Zweitens hat der Minister nach eigener Darstellung eine falsche Entscheidung zur Isolation infizierter Personen getroffen.

          Kim Björn Becker
          Redakteur in der Politik.
          Helene Bubrowski
          Politische Korrespondentin in Berlin.
          Eckart Lohse
          Leiter der Parlamentsredaktion in Berlin.

          Zunächst dazu. Nein, sagte Lauterbach am Mittwochmittag auf die Frage, ob er einen Rücktritt erwogen habe, das habe er „natürlich“ nicht. Er stand im Foyer seines Ministeriums und versuchte zu erklären, warum er erst entschieden und verkündet hatte, dass mit dem Coronavirus infizierte Personen sich vom 1. Mai an nicht mehr in Isolation begeben müssten, eineinhalb Tage später diesen Vorschlag aber wieder zurückgenommen hatte. Sein Ziel sei es gewesen, so die Gesundheitsämter zu entlasten, sagte Lauterbach auf der Pressekonferenz. Die vielfachen kritischen Reaktionen machten dem Minister dann klar, dass so das Signal ausgesandt würde, die Pandemie sei vorbei oder Corona nicht mehr als eine Grippe. Ein Signal, das er nicht aussenden will.

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