
Spahn in der Kritik : Coronatestspiele
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Neue Strategie ab 8. März: Testen so viel wie möglich Bild: ZB
Den von Jens Spahn versprochenen Schnelltest für alle wird es ab diesem Montag nicht in allen Bundesländern geben. Nicht nur die SPD zeigt deshalb mit dem Finger auf den Gesundheitsminister.
Als Kontaktbörse für die Vermittlung von Schnelltestlieferungen an die Bundesländer wolle er sich gerne zur Verfügung stellen, hatte Gesundheitsminister Spahn am Ende vergangener Woche seltsam gut gelaunt verkündet. Für Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig sind solche Wortmeldungen Grund für demonstrativ gezeigte schlechte Laune.
Die SPD-Chefkritikerin des Berliner Corona-Krisenmanagements ist erbost, dass die Selbsttests beim größten deutschen Discounter „verramscht“ werden, während Schüler und Lehrer in ihrem Bundesland sehnsüchtig auf die zum 8. März vom Bund versprochenen Corona-Tests warteten. Es ist ein Spiel(chen), das schon bei anderen Gelegenheiten nach Corona-Gipfeln vorgeführt wurde. Bund und Länder weisen sich gegenseitig die Verantwortung für logistische, finanzielle und organisatorische Abläufe bei der Pandemiebekämpfung zu. So geht neben Zeit auch Vertrauen in die Politik verloren.
Es war zu schön, um wahr zu sein, als Spahn Ende Februar via Twitter sein später von der Kanzlerin kassiertes Versprechen gab, es werde zum 1. März für alle Bürger kostenlose und von geschultem Personal vorgenommene Schnelltests geben. Auch zu Beginn der zweiten Märzwoche wird es jedenfalls nicht in allen Bundesländern mit dem Testen als Standpfeiler des Lockerungsplans losgehen. Nicht nur die wahlkämpfende SPD, sondern auch die CSU zeigt deshalb mit dem Finger auf Spahn.