
Kommentar : Im saudischen Sumpf
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Saudi-Arabiens neuer Kronprinz Mohammed bin Salman inszeniert sich als Reformer und Macher. Im saudischen Sumpf sind aber schon viele Überflieger steckengeblieben.
Die Entscheidung, Mohammed bin Salman zum Kronprinzen Saudi-Arabiens zu ernennen, kam nicht unerwartet und ist doch ein folgenreicher Schritt – sowohl für das innere Machtgefüge des Königreichs als auch für dessen Außenpolitik und darüber hinaus.
Der alte König Salman versucht, die Macht auf seinen Familienzweig zu konzentrieren. Ob der engere Kreis der Herrscherfamilie, der sich aus den wichtigsten Söhnen und Enkeln des saudischen Staatsgründers zusammensetzt, das hinnehmen wird?
Ein Brüder- und Vetternkrieg wäre das letzte, was das Land gebrauchen könnte, das vor großen Herausforderungen steht: Im Jemen führt Riad einen mühseligen und unpopulären Krieg – für den vor allem der neue Kronprinz steht. Das regionale Ringen mit Iran ist nicht entschieden, hinzu kommt der Konflikt mit Qatar. Wirtschaftlich muss das Königreich in die Zukunft geführt werden, schon jetzt garantiert Öl nicht mehr grenzenlosen Wohlstand. Gesellschaftlich auch.
Mohammed bin Salman inszeniert sich als Reformer und Macher. Im saudischen Sumpf sind aber schon viele Überflieger steckengeblieben.
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