Kommentar : Gegen den Rest der Welt
- -Aktualisiert am
Abgesehen davon, dass Israel mit der Ausweitung von Siedlungen gegen Völkerrecht verstößt, müsste der Regierung Netanjahu klar sein: Mit einem Partner, dem die Bedingungen für seine staatliche Existenz diktiert werden, kann es nie Frieden geben.
Im Nahen Osten kann es so lange keinen Friedensprozess geben, wie jede Seite versucht, die andere in die Knie zu zwingen. Die israelische Reaktion, mehr Siedlungen zu bauen, weil die Palästinenser mit ihrem Antrag auf Mitgliedschaft in der Unesco Erfolg hatten, ist wiederum ein Beweis für dieses Pawlowsche Szenario.
Abgesehen davon, dass Israel mit der Ausweitung von Siedlungen gegen Völkerrecht verstößt und alle späteren Gespräche noch komplizierter macht, müsste sich die Regierung Netanjahu über eines klar sein: Mit einem Partner, dem die Bedingungen für seine staatliche Existenz diktiert werden, kann es nie und nimmer Frieden geben.
Es entstünde nur eine Art Waffenstillstand, dessen Haltbarkeit von den Machtverhältnissen abhängig ist. Diese verändern sich aber gerade im Nahen Osten, und Israel müsste ein Interesse daran haben, sich neue, demokratisch legitimierte Regierungen in den arabischen Ländern nicht von vornherein zum Feind zu machen. Es verbessert jedenfalls die Lage des jüdischen Staates nicht, wenn die Gleichung irgendwann hieße: Israel gegen den Rest der Welt.