
Merz-Kommentar : Unter Merkel kaum
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Friedrich Merz Bild: Marco Urban
Das Experiment geht weiter: Friedrich Merz stünde auch als Minister zur Verfügung. Doch wird er auch gewollt?
Die Merz-Anhänger müssen doch noch nicht alle Hoffnung fahren lassen. Rechtzeitig vor Weihnachten bekräftigt Merz seine Bereitschaft, „mit ganzer Kraft“ in die Politik zurückzukehren. Auch ein Amt in der Bundesregierung kann er sich vorstellen.
Merz hätte sich nach seiner Niederlage gegen Kramp-Karrenbauer in eine gutdotierte Schmollecke zurückziehen können. Doch das hätte zu tiefe Enttäuschung bei denen hinterlassen, die in ihm die Rettung sehen, und zu große Freude bei jenen, die froh sind, dass er nicht gewählt worden ist. Das Experiment Merz, das in Hamburg zur sichtbaren Erleichterung der obersten Physikerin beendet schien, geht also weiter.
In der zweiten Phase wird man verfolgen können, wie Merkel auf Merzens unverhülltes Angebot reagiert und wie sehr die neue CDU-Vorsitzende ihn dabei unterstützt. Es ist nämlich nicht „Sache der Kanzlerin“, wer Minister im Kabinett wird – das entscheiden die Koalitionsparteien, jede für sich.
Freilich sind derzeit alle Plätze besetzt. Und eine Erweiterung um ein Ministerium für, sagen wir: wertkonservative Inhalte wird es unter Merkel kaum mehr geben.