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Degrowth-Bewegung : Müssen wir die Wirtschaft für das Klima schrumpfen?

Demonstranten protestieren gegen den Abriss des Dorfes Lützerath, das dem Tagebau weichen soll. Bild: Picture Alliance

Der Klimaschutz verlange so drastische Einschränkungen, dass die Wirtschaft nicht mehr wachsen könne, sagen Aktivisten. Ökonomen und Politiker halten dagegen: Ein solcher Kurs schade dem Klima. Und am Ende sogar der Demokratie.

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          In einem Punkt sind sich fast alle Fachleute einig: Will ein Land klimaneutral werden, muss es weniger Energie verbrauchen. Häuser werden besser gedämmt, Wärme aus der Industrie wird zum Heizen benutzt, Güter werden mit Zügen transportiert statt in Lastwägen. Der Verbrauch sinkt, und der soll dann allein mit der Kraft von Wind und Sonne gedeckt werden. So steht es in vielen Studien zur Energiewende. Damit das funktioniert, muss allerdings noch etwas hinzukommen, und das deuten viele Studien nur an. Die Menschen müssen ihr Verhalten anpassen, sie müssen verzichten.

          Patrick Bernau
          Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaft und „Wert“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
          Morten Freidel
          Redakteur in der Politik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung

          Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung etwa nimmt an, dass Deutschland schon 2040 klimaneutral sein könnte, auch aufgrund von „Verhaltensanpassungen“. Was damit gemeint ist, geht aus einer Fußnote hervor. Der Individualverkehr müsste um ein Drittel sinken, sonst geht die Rechnung nicht auf. Es wäre ein enormer Rückgang von Autos auf den Straßen, versteckt im Kleingedruckten.

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