
Kinderpornographie und Internet : Fatale Erregungskurve
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Netzwerkkabel in einem Rechenzentrum des Bayerischen Landeskriminalamtes in einer Aufnahme vom Main 2021. Bild: dpa
Größter Angriff auf die Privatsphäre, Stasi 2.0 – kein Vergleich ist zu absurd, wenn es darum geht, jeden Ansatz zur Bekämpfung von Kinderpornographie zu diskreditieren.
Es ist immer wieder erstaunlich, mit welch wüsten Schmähungen sogenannte Netzaktivisten und angeblich um Bürgerrechte besorgte Politiker einander überbieten, sobald es um das Thema Kinderpornographie und Internet geht.
Als gelte die Schutzpflicht des Staates nicht zuerst Leib und Leben seiner Bürger, steigt die Erregungskurve erst und genau dann an, wenn Politiker darüber nachdenken, wie man dem im industriellen Maßstab betriebenen Handel mit Bildern Einhalt gebieten kann, auf denen zu sehen ist, wie Erwachsene Kindern sexuelle Gewalt antun.
Anstatt daran mitzuwirken, dass Server in Europa nicht länger als Hauptvertriebskanal einschlägiger Ware dienen und Meldungen über Verdachtsfälle erst an eine gemeinnützige Institution mit Sitz in den Vereinigten Staaten gemeldet werden müssen, ehe sie europäische Strafverfolgungsbehörden erreichen, werden verbale Keulen geschwungen, denen anscheinend alles heiliger ist als das Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit.
Was einst mit „Zensursula“ begonnen hat, hört mit dem „größten Angriff auf die Privatsphäre aller EU-Bürger“ und „Stasi 2.0“ längst nicht auf.
Anlass zu Kontroversen bietet der jüngste Vorschlag aus Brüssel genug. Klar ist auch, dass kein Zweck jedes Mittel heiligt.
Den Verfechtern der Freiheit im Netz scheint jedoch jedes Mittel recht zu sein, um effektiven Kinderschutz zu torpedieren.