Nach dem Freitod eines Pakistaners in Berliner Untersuchungshaft ist es in Islamabad abermals zu Protesten gegen Deutschland gekommen. Der Mann hatte versucht, wegen des Abdrucks der Mohammed-Karikaturen den Chefredakteur der „Welt“ mit einem Messer anzugreifen.
Zwölf Attentäter sollen auf dem Weg nach Dänemark sein, um die Zeichner, die für die „Jyllands-Posten“ Mohammed karikierten, zu töten. Den Mördern winkt ein Kopfgeld von einer Million Dollar.
Die Islamische Religionsgemeinschaft Hessen debattiert über den Karikaturenstreit. Mohammed sei ein Botschafter des Friedens. Der Wissenschaftler Micha Brumlik widerspricht: „Mohammed war auch kriegerisch.“
Bodo Ramelow warnt seine Partei vor sozialen Protesten gegen steigende Energiepreise und die Gasumlage der Bundesregierung. Denn die AfD und andere rechtsradikale Gruppen suchen den Schulterschluss mit der Linken.
Die AfD will die Abstiegsängste vieler Bürger angesichts von Inflation und Energiekrise für sich nutzen. Ihre Erzählung: Schuld an der Misere ist nicht Wladimir Putin, sondern die Bundesregierung. Kann das verfangen?
Liz Cheney steht für den klassischen Konservativismus der Republikaner. Ihr Ausscheiden in den Vorwahlen dokumentiert den Niedergang dieses Parteiflügels.
Die Folgen des Ukrainekriegs bieten Protestpotential. Da muss man wachsam sein. Aber man sollte den Vernünftigen auch vertrauen. Es braucht auch erstmal Menschen, die sich aufwiegeln lassen.
Deutschland hat gute Gründe für seine Sicht auf den Holocaust und dessen Einzigartigkeit. Diese Haltung gilt es zu verfechten. Doch Bundeskanzler Scholz steht wie ein begossener Pudel da, anstatt Farbe zu bekennen.
Einen Einreisestopp für russische Staatsbürger in die EU darf es nicht geben. Aber der finnische Weg, die Visumvergabe einzuschränken, sollte eine EU-weite Regelung werden.
Deutschland reiht sich ein in eine antichinesische Allianz im Indopazifik. Das dürfte sich auf Dauer auch auf die Handelsbeziehungen zu China auswirken.
Die Zeitenwende trifft die Grünen ins Mark. Wirtschaftsminister Robert Habeck mutet seiner Partei viel zu, dem Land auch. Wird das auf Dauer funktionieren?
Am Anfang war das Dossier. Der dänische Imam Abu Laban hatte eine Delegation damit zu einem großen Koran-Gelehrten geschickt. Die Welle der Gewalt hat er nicht gewollt. Ein Bericht aus dem Herzen des Karikaturenstreits.
Undemokratische, willkürliche Politik, Defizite im Erziehungswesen und die Verkrustung der islamischen Theologie bestimmen den Alltag vieler arabischer Länder. Doch auch dort wird inzwischen über Menschenrechte debattiert.
Schon nach einer Viertelstunde ging es um den Sturz der dänischen Regierung. Eine Konferenz zum Dialog der Kulturen in Kopenhagen zeigt, wie sehr der Streit vor allem die muslimische Welt noch immer bewegt.
Nach dem Karikaturenstreit vermuten die dänischen Rechtspopulistischen eine mediale Tendenz zu Zensur und Selbstzensur. Und wollen als Test „provozierende“ Zeitungsanzeigen zum Islam schalten, die „bis an die Grenze gehen“ sollen.
Wenn ein Karikaturist es nicht darauf anlegt, Gefühle zu verletzen, kann er gleich Heiligenbilder malen, sagt Robert Gernhardt. Der Zeichner und Dichter über Kunstfreiheit, vorauseilenden Gehorsam und die Grenzen des Anstands.
Al-Qaida-Vizechef Ajman al Zawahiri hat wegen des Karikaturenstreits zu Anschlägen gegen Länder des Westens aufgerufen. Zudem fordert er einen Wirtschaftsboykott - auch gegen Deutschland.
Die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen verstößt nach Feststellung des Deutschen Presserats nicht gegen den Pressekodex. „Die Welt“ hatte die umstrittenen Bilder nachgedruckt.
Ist wirklich Dänemark das Ziel der Demonstrationen in Beirut? Oder ist es die libanesische Gesellschaft? Wie Syrien radikale Islamisten benutzt, um den inneren Frieden im Libanon zu stören.
UN-Generalsekretär Kofi Annan will am Wochenende mit führenden Politikern aus Europa und der islamischen Welt über eine Lösung des Karikaturenstreits beraten. In Nigeria kamen bei neuen Ausschreitungen zehn Menschen ums Leben.
Der Karikaturenstreit eskaliert zusehends: In Nigeria haben muslimische Demonstranten Christen angegriffen und 15 Personen getötet. In der libyschen Stadt Benghasi erschoß die Polizei elf Demonstraten vor dem italienischen Konsulat.
Islamunterricht, Moscheenbau, Lehrstühle: Der Westen braucht endlich eine Strategie im Umgang mit dem Islam und darf nicht mehr länger die Terroristen das Tempo vorgeben lassen. Von Nils Minkmar.
Die libysche Polizei hat vor dem italienischen Konsulat mindestens zehn Demonstranten erschossen. Auslöser der Proteste war offenbar der italienische Minister Calderoli, der im Fernsehen ein T-Shirt mit Mohammed-Karikatur getragen hatte. Nun tritt er zurück.
Wegen anhaltender Proteste gegen die Mohammed-Karikaturen hat Dänemark seine Botschaft in Pakistan geschlossen. Dort demonstrierten wieder Tausende. Ein islamischer Geistlicher setzte ein Kopfgeld auf die Zeichner aus.
Der Karikaturenstreit in Indonesien: Selbst liberale Muslime können sich antiwestlichen Gefühlen nicht entziehen. F.A.Z.-Korrespondent Jochen Buchsteiner berichtet aus Jakarta.
Weltweit wird wütend demonstriert, in Kopenhagen glätten Sozialbetreuer die muslimischen Wogen. Und wer will, kann zur innerdänischen Verständigung einen Mustermuslim zum Hausbesuch bitten.
Was die Karikatur im „Tagesspiegel“ noch deutlicher als die in „Jyllands-Posten“ zeigt: Es geht nicht um Ehre und Respekt, sondern um den zivilisatorischen Grundvertrag, als dessen erste Verfechter die Karikaturisten erscheinen.
In Teheran haben Demonstranten die deutsche Botschaft mit Brandsätzen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen. Unterdessen haben die dänischen Muslime Mitverantwortung für die Ausschreitungen in der islamischen Welt übernommen.
Wegen des Karikaturenstreits hat die dänische Regierung die Mitarbeiter seiner Botschaften in Iran, Syrien und Indonesien zurückbeordert. Auch alle anderen dänischen Staatsbürger in Indonesien wurden aufgerufen, das Land zu verlassen.
Seit den Mohammed-Karikaturen greifen viele islamische Länder hart gegen Medien durch: Doch nicht jede Veröffentlichung der Karikaturen hatte solche Folgen. Ein Beispiel aus Ägypten, Oktober 2005.
Ab Sonntag bereist Außenminister Steinmeier den Nahen Osten und die Türkei. Die Hauptthemen werden der Karikaturenstreit und der Atomkonflikt mit Iran sein. Die Gespräche sollen dabei helfen, eine Eskalation des Konflikts zu verhindern.
Der Bundestag hat die jüngsten Gewaltproteste im Karikaturenstreit verurteilt und einen stärkeren deutschen Beitrag zur Deeskalation gefordert. In einer von den Grünen beantragten Aktuellen Stunde plädierten alle Fraktionen für einen „Dialog der Kulturen“.
Linkspartei und Montagsdemos : „Heißer Herbst“ von links?
Ein Kommentar von
Thomas Holl
Putin und die AfD : Kalt im Herzen
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Andreas Nefzger
Vorwahlen in den USA : 8 zu 2 für Trump
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Nikolas Busse
Warnungen vor Protesten : Der gesellschaftlichen Mitte vertrauen
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Mona Jaeger
Holocaust-Äußerung von Abbas : Der Kanzler muss Flagge zeigen
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Reinhard Müller
Weniger Visa für Russen : Finnlands Einschränkungen sind sinnvoll
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Reinhard Veser
Eurofighter in Singapur : Deutsche Flugzeuge gegen China
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Nikolas Busse
Heißer Herbst für die Ampel? : Putins Angriff auf Deutschland
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Berthold Kohler
Habeck und die Grünen : Kriegst du nicht, Alter!
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Helene Bubrowski
Putins Erdgas-Krieg : Schnapsidee Gasumlage
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Christian Geinitz
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