Fauda heißt Chaos
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Der Terror ist da: Szene aus „Fauda“. Bild: Netflix
Die israelische Serie „Fauda“ handelt vom Kampf gegen palästinensische Terroristen und ist auf Netflix aktuell der Renner. Aber was sagen die Palästinenser dazu?
„Fauda“ ist eine erfolgreiche israelische Fernsehserie auf Netflix. In Israel selbst war sie auf dem Kanal Yes die erfolgreichste Serie überhaupt. Auf den ersten Blick erstaunlich, denn die Serie spielt auch in den palästinensischen Gebieten. Und von denen will normalerweise kaum ein Israeli etwas wissen. Die Handlung geht so: Der Veteran einer Spezialeinheit der Sicherheitskräfte lebt mit Frau und Kindern gemütlich auf einem Weingut. Eines Tages erfährt er, dass einer seiner Gegenspieler von früher, ein palästinensischer Terrorist, noch am Leben ist. Der Veteran will nun zurück in den Kampf. Von grünen gewässerten Weinstöcken in gleißender Sonne bricht die Kamera in düsteres Schwarzweiß – in jenes palästinensische Dorf, wo sich der Terrorist versteckt hält. Silwad heißt es, und das Dorf gibt es wirklich. In der ersten Folge erschießt einer der Helden auf einer palästinensischen Hochzeit versehentlich den Bräutigam. „Fauda!“, ruft er in sein Mikrofon. Das heißt Chaos auf Arabisch. Und in der Spezialeinheit, die aus als Palästinenser verkleideten Israelis besteht, ist „Fauda“ gleichzeitig Code für eine fehlgeschlagene Mission. Liebe kommt auch vor in der Serie, sogar zwischen der israelischen Hauptfigur und einer palästinensischen Ärztin.
Was aber halten die Palästinenser von „Fauda“? Sie schauen es sich zumindest an: Vier junge Palästinenser, drei Frauen und ein Mann, sitzen in einem Café in Ramallah vor dem Laptop: Abeer, Alaa, Malak und Montaseer. Der Cafébesitzer sagt, sie sollen den Film auf dem Flachbildfernseher an der Decke laufen lassen. Er möchte mitgucken.
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