Irak : IS-Miliz zerstört weitere Kulturstätte
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Wahrscheinlich die Gemahlin eines einstigen Herrschers: Standbild einer Frau in den Ruinen von Al Hadra, aufgenommen im Sommer 2005 Bild: AP
Die Terroristen vom Islamischen Staat haben nun auch Ruinen in der Jahrtausende alten Stadt Al Hadra in die Luft gesprengt. Eine weitere Stätte des Weltkulturerbes verschwindet.
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) setzt ihre Zerstörung altorientalischer Kulturstätten im Irak fort. Am Samstag haben die Dschihadisten nach Angaben der Universität von Mossul Ruinen in der Jahrtausende alten Stadt Al Hadra gesprengt.
„Das stellt einen Verlust dar, der nicht aufgewogen werden kann“, sagte Hamid al Dschuburi, Leiter der Abteilung für Altertümer der Universtität, der Deutschen Presse-Agentur. Die Unesco hatte Al Hadra als Weltkulturerbe eingestuft.
Al Hadra liegt rund 110 Kilometer südlich der IS-Hochburg Mossul in der irakischen Provinz Ninive. Die Stadt beherbergt gut erhaltene assyrische Ruinen, die bis ins dritte Jahrhundert vor Christus zurück datieren. In ihrem Wert ist Al Hadra mit den Ruinenstädten des syrischen Palmyra und des libanesischen Baalbek vergleichbar.
Die IS-Kämpfer hatten Ende vergangener Woche bereits die einstige assyrische Hauptstadt Nimrud knapp 40 Kilometer südlich von Mossul angegriffen. Nach Angaben des irakischen Altertumministeriums hatten die Extremisten die Stadt am Donnerstag überrannt und damit begonnen, die antike Stätte mit schwerem Gerät zu zerstören. In Videos zeigten die Dschihadisten zudem die Zerstörung wertvoller Statuen.