
Warum die SPD untergeht
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Bezeichnete die Ergebnisse für die SPD als „extrem entäuschend“: Partei-Chefin Andrea Nahles Bild: dpa
Für die SPD könnte es nicht schlimmer kommen, und die Partei Helmut Kohls geht durch eine Riesenblamage. Die Abgeordneten der Koalition müssen sich fragen: Wie tief wollen wir noch sinken?
Das nächste Beben, das nächste Desaster für die große Koalition: Gegen die Grünen kommen SPD und Union derzeit nicht an. Im Falle der SPD heißt das: Sie geht unter. Im Falle der CDU: Sie ist kurz davor. Das liegt an der Klimapolitik, aber auch und vor allem am Phlegma einer führungslosen Koalition. Den Grünen kommen dabei die Schülerdemonstrationen entgegen, mit denen – ähnlich wie im Fall der „Zerstörung der CDU“ durch den Youtuber Rezo – große Teile der älteren Generation durchaus sympathisieren. CDU und SPD gelten als abgewirtschaftet, die Grünen (was Establishment-Kritik angeht: auch die AfD) sind für viele Wähler offenkundig der einzige Lichtblick.
In Berlin ging der Wahlkampf aber schon am Abend weiter: weil der künftige Präsident der EU-Kommission gefunden werden muss; weil schon bald in drei Bundesländern gewählt wird; vor allem aber, weil die Bundestagswahl ihre Schatten vorauswirft. Das bringt das Binnenleben der Regierungsfraktionen und -parteien durcheinander. Weder Andrea Nahles noch Annegret Kramp-Karrenbauer können sich ihrer Sache sicher sein. Nahles nicht, weil der SPD in der Europawahl, erst recht aber in Bremen nicht gelungen ist, was sie nach der Bundestagswahl geschworen hatte: wie Phoenix aus der Asche aufzusteigen. Aber auch Kramp-Karrenbauer nicht, weil für sie, wenn auch auf höherem Niveau, dasselbe gilt: Die CDU verharrt, trotz des Bremer Erfolgs, in einer Schwäche, die noch vor wenigen Jahren als undenkbar galt.
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