
Deutschland opfert Sicherheit der Ideologie
- -Aktualisiert am
NATO-Soldaten bei der Militärübung „Iron Wolf II“ in Litauen im Oktober Bild: dpa
Die Regierung wollte 2022 aufrüsten und den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke ideologiefrei prüfen. Doch vom Sinneswandel ist kaum etwas geblieben. Das könnte sich rächen.
Die Deutschen interessierten sich jahrelang kaum für Außenpolitik. Man muss sich nur anschauen, worüber in den Talkshows geredet wurde. Es ging um das Ahrtal, das 9-Euro-Ticket und Corona-Inzidenzen. Selten ging es darum, was deutsche Soldaten in Litauen machen. Über die Bundeswehr diskutierte man vor allem dann, wenn die Gesinnung der Soldaten Thema war. Das Land beschäftigte sich mit sich selbst. Die Politiker passten sich an. Sie profilierten sich damit, wie sie zum Gendern stehen, oder zu Windrädern in dichten Wäldern.
Es ging so weit, dass die Bundesrepublik einen Teil ihrer Sicherheit innenpolitischen Dogmen opferte. Politiker aller Farben beschlossen, aus der Atomkraft auszusteigen, koste es, was es wolle. In Moskau knallten die Sektkorken, weil Deutschland sich damit auf Jahre abhängig machte von russischem Gas. Wer davor warnte, wurde kaum gehört. Wen interessierten schon ein paar Politiker im Kreml, Hauptsache, man war die unliebsame Kernkraft los. Das Gleiche mit der Bundeswehr. Die Regierung ließ sie darben, Hauptsache, der Staatshaushalt wurde entlastet. Nicht einmal die handstreichartige Eroberung der Krim 2014 konnte daran etwas ändern.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo