So war das nicht geplant
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Gemeinsame Demonstration von AfD und Pegida in Chemnitz im Jahr 2018 Bild: dpa
Vor zehn Jahren wurde in Oberursel eine neue Partei gegründet, die „Alternative für Deutschland“. Schon ganz am Anfang gab es Zweifel, ob der Name zu nationalistisch klingen könnte. Später endete alles im Radikalismus. Warum?
Im Rückblick sind alle schlauer, auch die 18 Männer, die am 6. Februar 2013 im Evangelischen Gemeindezentrum Oberursel zusammensaßen, um eine neue Partei zu gründen. Schon bei der Gründung ging es los. Es gab Streit um den Namen der Partei, weil manche meinten, es klinge zu nationalistisch, die Partei „Alternative für Deutschland“ zu nennen. Sie solle lieber „Alternative für Deutschland und Europa“ heißen, also AfDE. Das wurde dann verworfen, aber man konnte sehen, dass die Sorge, die sich später bewahrheitete, schon unter den Gründern verbreitet war, bevor die Partei überhaupt existierte. Und bevor sie gegenüber Außenstehenden behaupten konnten, dass sie völlig unbegründet sei.
Auch Ränkespiele gab es von Anfang an. Als die Partei fertig gegründet war, wollten alle gehen, da fiel Bernd Lucke ein, dass sie etwas vergessen hatten: Die Partei hatte keinen Sitz. Welchen sollten sie nehmen? Den Wohnort des frischgebackenen Schatzmeisters Norbert Stenzel in Bad Nauheim? Das klang so nach Provinz. Da meldete sich einer, der wohnte in Berlin und bot seinen Briefkasten als Parteisitz an. Alle stimmten zu. Sie wollten Hauptstadtflair.
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