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Jasper von Altenbockum (kum.)

Zehn Jahre AfD : Stachel im Fleisch der Republik

14. April 2013 in Berlin: Gründungsparteitag der AfD: Wolf-Joachim Schünemann, Heidrun Jakobs, Frauke Petry, Konrad Adam, Bernd Lucke und Alexander Gauland (von links) Bild: Matthias Lüdecke / F.A.Z.

Die Unzufriedenen sind eine leichte Beute für die AfD. Denn den Parteien links von der AfD fehlt seit zehn Jahren die richtige Sprache.

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          Auch zehn Jahre nach Gründung der Partei ist die „Alternative für Deutschland“ ein Stachel im Fleisch der deutschen Demokratie. Sie ließ sich nicht abschütteln wie NPD oder „Republikaner“, die vorübergehend Erfolge feierten, aber schnell wieder verschwanden, unter anderem deshalb, weil sie im parlamentarischen Alltag und in der Öffentlichkeit keine größere Rolle spielten.

          Für die AfD scheint hingegen das Paradox zu gelten: Selbst wenn es sie nicht mehr gäbe, würde sie immer noch gewählt werden.

          Die AfD hat in diesen zehn Jahren jedenfalls alles getan, um wieder zu verschwinden. Ihr Führungspersonal überwarf sich mehrmals oder wurde gestürzt. Jeweils war das damit verbunden, dass sich die Partei radikalisierte, bis schließlich der Verfassungsschutz aktiv wurde. Einer ihrer Gründerväter sprach von einem „Monster“, auch deshalb, weil die Partei all jene Klischees erfüllte, die sie den „Altparteien“ andichtete: Intrigen, Affären, Skandale, Kämpfe bis aufs Blut. Selten hat sich die AfD wirklich mit dem Land beschäftigt, um das sie sich angeblich sorgt. Am meisten war sie mit sich selbst beschäftigt.

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